Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Ende der Korrektur oder Beginn eines Bärenmarktes?

Montag, 29.10.2018

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

nachdem die US-Märkte am vergangenen Freitag erneut unter Druck kamen und der S&P 500 um weitere 1,7 Prozent nachgab, ist es nun ganz offiziell: Wir befinden uns in einer Korrektur. Denn im Vergleich zum im September erreichten Allzeithoch hat der S&P 500 hatte der Index am Freitag im zumindest im Tagesverlauf um mehr als zehn Prozent verloren und damit „Korrektur-Territorium“ erreicht.

 

Der DAX steckt indes schon in einem echten „Korrektur-Sumpf“, hier summieren sich die Abschläge zum bereits im Januar erreichten Allzeithoch von 13.600 Punkten schon auf gut 17 Prozent. Zeitweise waren es sogar schon fast 19 Prozent. Damit war der DAX nur noch einen Wimpernschlag von der 20-Prozent-Marke entfernt, ab der man nicht mehr von einer Korrektur, sondern von einem Bärenmarkt spricht. Aber der DAX hat bekanntlich vor allem hausgemachte Probleme. In diesem Jahr sind es vor allem die kriselnden Autowerte und die "Monsanto-verseuchte" Bayer-Aktie, die den DAX nach unten ziehen.

 

Tech-Aktien im Korrekturmodus

Im Vergleich dazu haben die US-Börsen fast schon ein Luxusproblem. Dort sorgt man sich lediglich um ein paar kleinere Verfehlungen bei dem einen oder anderen Quartalsergebnis, was aber in erster Linie den doch recht hohen Erwartungen geschuldet ist. Und bei vielen Technologiewerten war ganz einfach eine Korrekturbewegung mehr als überfällig. Der technologielastige Nasdaq-Index hat mit einem Minus von 11 Prozent im Verglich zum Allzeithoch mittlerweile ebenfalls Korrektur-Gebiet erreicht.

 

Wie lange? Wie tief?

Sollte es sich wirklich „nur“ um eine Korrektur handelt, stellt sich die Frage, wie lange sie noch dauert du wie tief es gehen kann. Hier hilft ein Blick auf die Historie. Im Durchschnitt dauert eine Korrektur am US-Aktienmarkt vier Monate und es geht dabei um 13 Prozent nach unten. Insofern ist prozentual also gar nicht mehr so viel Luft. Allerdings läuft die aktuelle Korrektur erst seit vier Wochen, zeitlich ist also durchaus noch „Potenzial“ vorhanden. Aber selbst wenn es noch etwas tiefer geht und etwas länger dauern sollte, die gute Nachricht ist, dass eine Korrektur im Durchschnitt innerhalb von nur vier Monaten komplett wieder aufgeholt wird:

 

 

Droht ein Bärenmarkt?

Ganz anders sieht es bei Bärenmärkten aus, wenn es also um mehr als 20 Prozent nach unten geht. Ein durchschnittlicher Bärenmarkt dauert 13,2 Monate und drückt die Märkte um durchschnittlich 30 Prozent. Die Erholungszeit beläuft sich auf 22 Monate, also fast zwei Jahre. Die Wahrscheinlichkeit für einen Bärenmarkt ist aber eher gering. Denn das würde ja gleichzeitig auch ein Ende des laufenden Bullenmarktes bedeuten. Und für ein solches Ende fehlen zwei wichtige Voraussetzungen: Eine außerordentlich positive oder gar euphorische Stimmung der Marktteilnehmer und stark überteuerte Aktien. Von beidem sind wir aktuell doch sehr weit entfernt.

 

Also, Korrektur ja, Bärenmarkt nein. Und den größten Teil der Korrektur dürften wir mittlerweile hinter uns haben. Dafür spricht auch die Jahreszeit, denn die Monate November und Dezember gehören zu den besten des Jahres. Und vielleicht gibt es ja sogar noch eine echte Jahresendrallye… .

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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