Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Dow Jones auf Rekordjagd, DAX weiter schwach – was läuft falsch?

Montag, 31.07.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

während der amerikanische Aktienmarkt von Rekordhoch zu Rekordhoch eilt, entfernen sich (die meisten) deutschen Aktien immer weiter von ihren Höchstkursen. Der DAX notiert mit aktuell knapp 12.200 Punkten mittlerweile rund 800 Punkte unter den fast 13.000 Punkten, die er Mitte Juni erreicht hatte.

 

DAX (rot), Dow Jones (blau), 3 Monate

Während der Dow Jones in den zurückliegenden drei Monaten gut vier Prozent zugelegt hat, verlor der DAX im gleichen Zeitraum über zwei Prozent an Wert. Eine derartig große Divergenz zwischen den beiden Indizes hat es schon lange nicht mehr gegeben. Was ist die Ursache für dieses Auseinanderdriften? Und wie sollten Anleger darauf reagieren?

 

Schwache Auto-Aktien

Die „Schuldigen“ der aktuellen DAX-Misere sind schnell gefunden: Die Auto-Aktien. Der Diesel-Skandal hat zu massiven Abschlägen bei den drei deutschen Auto-Aktien im DAX gesorgt – und die haben im deutschen Leitindex ordentlich Gewicht, allen voran Daimler mit einer Gewichtung von gut sieben Prozent. Seit Anfang Mai hat die Daimler-Aktie rund 15 Prozent an Wert verloren. Und das wiederum hat den gesamten DAX um ein gutes Prozent gedrückt. Volkswagen und BMW kommen zusammengerechnet auf weitere gut fünf Prozent Gewichtung und sind für ein weiteres halbes Prozent Minus im DAX verantwortlich.

 

Und steht es um die Autoaktien in den USA? Auch sie sind zuletzt nicht sonderlich gut gelaufen, aber das berührt den Dow Jones nicht, denn weder General Motors noch Ford zählen zu den 30 Aktien des Dow Jones. Keine Autos = keine Problem – so einfach lautet die Gleichung, die einen Teil der zuletzt unterschiedlichen Entwicklung der beiden Indizes erklärt.

 

Siemens, Bayer flop, Boeing topp!

Aber das ist nicht alles, auch die sehr unterschiedliche Entwicklung einiger Indexschwergewichte war und ist für das Auseinanderdriften verantwortlich. Mit Siemens (10 Prozent) und (9 Prozent) Bayer haben die beiden am stärksten gewichteten Aktien im DAX drei sehr schwache Monate hinter sich. Siemens hat seit Anfang Mai um satte 13 Prozent nachgeben und die Aktie von Bayer hat allen seit Anfang Juli über zehn Prozent an Wert verloren.

 

Siemens (rot) im Vergleich zu Boeing (blau)

 

Ganz anders sieht es bei den top-gewichteten Werten im Dow Jones aus. Dort ist Boeing aufgrund des optisch hohen Aktienkurses mit fast acht Prozent am stärksten gewichtet und die Aktie des Flugzeugbauers hat seit Anfang Mai um satte 32 Prozent zugelegt. Aber auch McDonalds und Apple mit jeweils knapp fünf Prozent Gewichtung sind zuletzt sehr gut gelaufen.

 

Einzelwerte statt ETFs

Dem DAX fehlt es ganz einfach an den richtigen Aktien. Zuwenig Technologie, zu wenig Konsum und zu viele Autowerte. Ganz zu schweigen von den Finanzwerten und den Versorgern, die den Index in den vergangenen beiden Jahren ordentlich Performance gekostet haben.

 

Gut möglich, dass der Dow dem DAX auch in den nächsten Monaten weiter davoneilt. Daher sollten Anleger durchaus auch in amerikanische Aktien investieren – möglichst natürlich in diejenigen die laufen. Ohnehin stellt sich die Frage, wie sinnvoll die bei Anlegern so beliebten Indexzertifikate oder ETFs sind. Denn gerade beim DAX kann man mit der Wahl der richtigen Einzeltitel seine Performance doch erheblich verbessern. Bestes Beispiel ist adidas: Nachdem die Aktie schon 2015 mit plus 56 Prozent und 2016 mit plus 67 Prozent bester DAX-Wert war, ist sie in diesem Jahr nochmals um 28 Prozent gestiegen. Und das Jahr ist ja noch lange nicht vorbei.


Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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