Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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DAX im Bann von Regen und Raketen –

was wirklich auf die Kurse drückt

Dienstag, 29.08.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

„Rumms“ – der DAX fällt am Dienstagvormittag wie ein Stein und ist nicht nur unter 12.000, sondern auch gleich noch unter 11.900 Punkte gerutscht. Als Hauptgrund für die Schwäche wird die „neue Eskalationsstufe“ in Nordkorea genannt, sprich die Rakete, die heute früh über Japan geflogen ist. Aber auch der Wirbelsturm „Harvey“ drückt natürlich auf die Stimmung an den Aktienmärkten.

 

Euro steigt über 1,20 Dollar

Aber weder Rakete noch Regen sind der wirkliche Grund für den heutigen Kursrutsch, tatsächlich ist es vor allem der starke Euro, der die Kurse deutscher Aktien in den Keller schickt. Erstmals seit zwei Jahren ist der Euro über die Marke von 1,20 Dollar gestiegen. Damit hatte zu Jahresbeginn wirklich niemand gerechnet, als der Euro nur knapp über der Parität zum Dollar gehandelt wurde. Und natürlich belastet der starke Dollar das Exportgeschäft deutscher Unternehmen – die schwache Börse ist somit nur folgerichtig.

 

Dass der Euro ausgerechnet an einem Tag steigt, an dem Anleger Sicherheit suchen – der Goldpreis etwa legt kräftig zu –, ist ein Novum. Denn eigentlich war an solchen Tagen eher der US-Dollar die „Fluchtwährung“ der Anleger. Aber wer möchte schon in die Währung eines Landes investieren, dessen Präsidenten man viele Attribute zubilligen kann, aber eines sicherlich nicht: Beständigkeit. Und so wird also der Euro gesucht – zum Leidwesen der deutschen Export-Konzerne.

 

DAX fällt unter 200-Tage-Linie

Das Fatale an der aktuellen Entwicklung, dass der Euro mit dem jüngsten Anstieg gerade ein frisches Kaufsignal geliefert hat, während der DAX erstmals seit über einem Jahr wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht ist, was als klares Verkaufssignal zu werten ist.

 

DAX, in Punkten (gelb: 200-Tage-Linie) 

 

Für den deutschen Anleger ergibt sich ein echtes Dilemma: Denn wenn er dem starken Euro entgehen will und auf US-Aktien setzt, dann lässt der starke Euro auch dort mögliche Gewinn zusammenschmelzen. So ist etwa die Aktie von Apple in diesem Jahr an der Wallstreet um stolze 40 Prozent gestiegen, in Euro fällt der Anstieg dagegen mit plus 20 Prozent gerade einmal halb so hoch aus.

 

Und jetzt?

Was also sollte man als Anleger tun? Ganz einfach die ohnehin kaum vorhersehbare Entwicklung der Wechselkurse außen vor lassen und sich einfach vollkommen währungsunabhängig die besten Aktien aussuchen – wo auch immer diese notiert sind. Denn auch wenn Währungstrends in der Regel länger andauern, niemand kann heute auch nur annähernd genau vorhersagen, wo der Euro zum Jahresende notiert. Vielleicht liegen ja wieder alle Experten schief und wir nähern uns wieder der Parität an? 


Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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