Liebe Leser,
die Aktienmärkte finden einfach keine Ruhe. Im Gegenteil, es kommen immer neue Krisenherde hinzu. Der VW-Skandal hat seinen Höhepunkt in Anbetracht der immer neuen Enthüllungen und der anrollenden Welle an Schadenersatzklagen noch nicht erreicht, da droht ein weiterer Milliardenkonzern in sich zusammenzubrechen. Die Aktie des Rohstoffkonzerns Glencore ist gestern um fast 30 Prozent abgestürzt. Seit Jahresbeginn summieren sich die Abschläge bereits auf über 80 Prozent. Das Unternehmen leidet unter den fallenden Preisen auf den Rohstoffmärkten und seinem immensen Schuldenberg von 30 Milliarden Dollar.
Glencore, in Britische Pence
So schlimm wie damals Lehman?
Die eingeleiteten Maßnahmen zum Schuldenabbau könnten zu spät kommen, befürchten einige Experten und warnen vor den Folgen eines Zusammenbruchs des Konzerns. „Glencore ist wie Lehman Brothers, es ist einer der bedeutendsten Player bei Metallen, Kohle, Kupfer und Eisenerz. Wenn eine Neuordnung scheitert, hätte das weltweite Auswirkungen“, warnt Frank Holmes von Global Investors.
Dem Unternehmen droht jetzt die Abstufung seiner Bonität auf Ramschstatus. Ein solcher Schritt würde wohl das endgültige Aus für den Konzern bedeuten, dessen Erfolg vor allem auf Wachstum auf Pump basiert.
Auch Petrobras in Gefahr
Eine Pleite von Glencore wäre zweifellos dramatisch, wäre aber dennoch nicht vergleichbar mit dem Lehman-Zusammenbruch, dem bekanntlich eine der schwersten Finanzkrisen folgte. Aber dennoch ist die Sorge der Anleger nachvollziehbar. Zumal mit der brasilianischen Petrobras ein weiterer Rohstoff-Riese schwer angeschlagen ist. Hier beläuft sich die Schuldenlast sogar auf 170 Milliarden Dollar.
Bleibt nur zu hoffen, dass aus den Brandherden Volkswagen, Glencore und Petrobras kein Flächenbrand entsteht, der zu einem neuerlichen Ausverkauf bei allen Aktien führt. Sicher ist derzeit nur eines: Die Unsicherheit.
Viele Grüße und viel Erfolg
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