Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Raus aus der Deutschen Bank und VW –

rein in die beiden DAX-Gewinneraktien

28.09.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

wenn man wissen will, welche DAX-Werte am stärksten gefallen sind, muss man sich einfach nur anschauen, welche Aktien auf den Kauflisten der Privatanleger ganz vorne stehen. Gestern etwa waren das die Papiere der Deutschen Bank, der Lufthansa und die Vorzüge von VW. Die Deutsche Bank führt die Liste der beliebtesten DAX-Werte schon seit ein paar Wochen praktisch ununterbrochen an – kein Wunder, fällt doch auch der Kurs praktisch täglich.

 

Aber warum kaufen Privatanleger Aktien, die fallen? Wäre es nicht cleverer, sein Geld in steigende Aktien zu investieren. Klar wäre es das, aber die Logik, die hinter diesen vermeintlichen „Schnäppchenkäufen“ steckt ist die, dass eine Aktie umso stärker steigen kann, je tiefer sie gefallen ist. Ist das wirklich so? Theoretisch vielleicht, praktisch definitiv nicht. Im Gegenteil, gerade der Kursverlauf der Deutschen Bank beweist sehr eindrucksvoll, dass bereits gefallene Aktien durchaus noch weiter fallen können, viel weiter sogar. Und mal ganz im Ernst, es gibt auch wirklich Gründe genug, warum die Deutsche-Bank-Aktie immer günstiger wird.

 

Warum will niemand steigende Aktien?

Gleiches gilt auch für Volkswagen und Lufthansa. Auch hier muss man nicht lange nach Begründungen suchen, warum diese Aktien zuletzt stark unter Druck geraten sind. Aber auch hier gilt: Jeder neuerliche Kursverlust macht die Papiere für Anleger nur noch interessanter statt sie abzuschrecken. Auf der anderen Seite wird um wenig fallende oder gar steigende Akten gern ein großer Bogen gemacht. So etwa um SAP, einem der stärksten DAX-Werte der vergangenen Wochen. Die Aktie hat seit Anfang Juli um 20 Prozent zugelegt und notiert nur knapp unter ihrem Allzeithoch, aber in den Kaufranglisten liegt sie regelmäßig auf den hinteren Plätzen, gestern war es Rang 33.

 

Starke Performance – nicht ohne Grund

Ebenfalls sehr stark hat sich zuletzt Infineon präsentiert. Das Plus seit Anfang Juli beläuft sich auf immerhin 17 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank hat in der gleichen Zeit 16 Prozent an Wert verloren. Und auch Infineon notiert nur wenige Cent unter einem Mehrjahreshoch. Sowohl bei SAP und Infineon kommt die Stärke nicht von ungefähr. Die beiden Firmen machen einfach einen hervorragenden Job. SAP profitiert zudem von den Megatrends Cloud und Internet der Dinge und Infineon ist bestens in einem der aussichtsreichsten Märkte überhaupt positioniert: Die Digitalisierung des Autos.

 

SAP, in Euro

 

Deutsche Bank, in Euro

 

Zu stark gestiegen?

Ja aber sind die beiden Aktien nicht schon zu stark gestiegen, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Genau diese Frage hätte man sich auch Ende des vergangenen Jahres stellen können. Denn schon 2015 waren Infineon mit plus 53 Prozent und SAP mit immerhin plus 26 Prozent zwei der stärksten DAX-Werte – und sie sind es in diesem Jahr wieder. Und die Deutsche Bank? Minus zehn Prozent im letzten Jahr und minus 53 Prozent in diesem. Nicht viel besser VW: nach dem Einbruch um 28 Prozent im Börsenjahr 2015 hat die Aktie in diesem Jahr weitere 15 Prozent eingebüßt.

 

Also, machen Sie es sich einfach ein bisschen einfacher: Kaufen Sie Aktien von Gewinnern nicht von Verlierern. Klingt doch auch eigentlich ganz logisch, oder?

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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