maydornsmeinung - Newsletter

Dilettantisch, darbend, dusselig –

Deutsche Bank

Donnerstag, 30.06.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

im Mai des Jahres 2007 dürften bei der Deutsche Bank die Sektkorken geknallt haben, die Aktie hatte damals die magische 100-Euro-Marke geknackt. Aber der Kater folgte bekanntlich schon wenig später, als die Aktie im Zuge der Finanzkrise in den beiden folgenden Jahren auf nur noch 13 Euro abstürzte. Von diesem, im Januar 2009 erreichten Paniktief, erholte sich die Aktie recht schnell und noch im selben Jahr kletterte der Kurs wieder auf über 50 Euro. Alles also wieder gut, Krise überstanden?

 

Deutsche Bank, in Euro

 

Endloses Desaster

Von wegen, während die meisten anderen Banken tatsächlich ordentlich aufräumten und sich neu aufstellten, wurde bei der Deutschen Bank weiter rumgewurschtelt, getrickst und getäuscht. Zahlreiche vollmundige Ankündigungen verpufften wirkungslos, ein Skandal jagte den nächsten. Die Konsequenz dieses mittlerweile jahrelang andauernden Desasters: Die Aktie ist mittlerweile sogar unter ihr Finanzkrisentief gerutscht und kostet nur noch 12,33 Euro.

 

Immer wieder dachten Anleger, dass es nicht mehr schlimmer kommen könnte – und immer wieder wurde es eben genau das: Noch schlimmer. So auch gestern, als die Ergebnisse des amerikanischen Stresstests für Banken veröffentlicht wurden. Für die US-Tochter der Deutschen Bank nicht ganz unwichtig, schließlich war sie beim letzten Stresstest im Jahr 2015 durchgefallen und wurde mehrfach aufgefordert,  ihr Risikomanagement zu verbessern.

 

Und wieder durchgefallen

Insgesamt wurden 33 in den USA aktive Banken von der US-Notenbank beim Stresstest unter die Lupe genommen. Von ihnen kamen 30 Banken glatt durch, die US-Großbank Morgan Stanley bestand den Test nur unter Vorbehalt und zwei Geldhäuser fielen durch: Die spanische Santander und – mal wieder – die Deutsche Bank. Unzureichendes Risikomanagement, zu geringe Fortschritte bei der Ausmerzung von Schwächen – liest man die Begründung für das Durchfallen beim Stresstest, dann fragt man sich schon, was die Deutsche Bank eigentlich so die ganze Zeit getrieben hat. Mittlerweile sind seit dem Höhepunkt der Finanzkrise immerhin schon über sieben Jahre vergangen.

 

Es wird peinlich

Abgesehen davon, dass die Bank gute zweistellige Milliardenbeträge an Investorengeldern vernichtet hat, verbessert sie auch nicht gerade das Image unseres Landes, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Eigentlich müsste man der Bank verbieten, die Bezeichnung „Deutsche“ weiterhin im Namen zu tragen. So langsam wird es wirklich peinlich. Als neuen Namen könnte man einfach nur „D-Bank“ nehmen. Das „D“ kann dann nämlich auch für „Dilettantische“, „Darbende“ oder „Dusselige“ stehen.

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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