Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Facebook, FED – fabelhaft!

Nur ein Index fällt auf Rekordtief

Donnerstag, 27.07.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

die vielleicht wichtigste Woche des Jahres könnte kaum besser laufen: Die US-Notenbank FED hat gestern genau das gesagt, was die Börsianer hören wollen: Sie hält an ihrer Linie fest, also an einer äußerst moderaten Straffung der Geldpolitik. Wie erwartet wurde nicht weiter an der Zinsschraube gedreht. Die einzige kleine Änderung gab es bei der Wortwahl hinsichtlich des Abbaus ihrer aufgeblähten Bilanz. Der soll nun statt bisher „noch in diesem Jahr“ nun etwas konkreter „relativ bald“ erfolgen. Damit können offensichtlich alle gut leben und so setzte sich die freundliche Tendenz an der Wallstreet fort und der Dow Jones legte knapp 100 Punkte zu und schloss mit 21.711 auf einem neuen Rekordhoch.

 

Facebook: Besser als erwartet

Nach oben getrieben wurde der Index aber vor allem von weiter sehr guten Quartalszahlen, gestern war es der Flugzeugbauer Boeing, der eine äußerst überzeugende Bilanz vorlegen konnte und dessen Aktie mit einem Plus von fast zehn Prozent der mit Abstand größte Gewinner im Dow Jones war. Nach Börsenschluss war dann Facebook an der Reihe und überzeugte ebenfalls. Alle wichtigen Kennzahlen, allen voran Gewinn pro Aktie, Umsatz und Nutzerzahlen, lagen über den Erwartungen. Die Investitionen sollen hingegen im laufenden Jahr etwas geringer ausfallen, als bisher angekündigt. Auch hier lässt sich festhalten: Besser geht es kaum, was sich auch an dem nachbörslichen Anstieg der Aktie um immerhin gut drei Prozent ablesen lässt.

 

Die Ergebnis-Saison läuft bisher noch besser als ohnehin schon erwartet. Mittlerweile hat ein Drittel der Firmen des S&P 500 seine Bilanzen veröffentlicht. 78 Prozent davon haben die Gewinnprognosen und beachtliche 73 Prozent die Umsatzprognosen übertroffen – so etwas hat es schon lange nicht mehr gegeben.

 

Rekordtief von 1993 unterboten

Wenn alles so gut läuft, wie kann es da sein, dass ein Index auf ein Rekordtief gefallen ist? Ganz einfach, wenn es sich um den gerne als „Angst-Index“ bezeichneten VIX handelt, der die Volatilität an den Aktienmärkten abbildet. Und der VIX ist gestern kurzzeitig auf nur noch 8,84 Punkte abgerutscht und hat damit sein über 20 Jahre altes bisheriges Allzeit-Tief unterschritten, das im Dezember 1993 bei 8,89 Punkten markiert wurde. Zwar zog der Angst-Index im Handelsverlauf dann wieder etwas an, aber er schloss mit 9,6 Punkten zum zehnten Mal in Folge unter der Marke von 10 Punkten – ebenfalls ein neuer Rekord.

 

Steigende Kurse, gute Zahlen und der Angst-Index auf Rekordtief – fast zu schön um wahr zu sein. Und natürlich gibt es Experten, die vor allem vor dem niedrigen VIX warnen, denn der kann auch sehr schnell wieder nach oben drehen. Aber diese Warnungen sind nicht neu, sie gibt es schon seit Jahresbeginn, als der Angst-Index erstmals unter 10 Punkte gerutscht ist. Aber wer in diesem Jahr auf einen Anstieg beim VIX spekuliert hat, der hat vor allem eines: Geld verloren.

 

VIX, in Punkten

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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