Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Auf nach Jamaika  – wird es dem DAX jetzt zu bunt? 

Montag, 25.09.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

große Überraschungen hat es gestern beim Wahlergebnis selbst nicht gegeben. Schon die jüngsten Prognosen hatten klar angezeigt, dass nur zwei Regierungsbündnisse in Frage kommen würden: Entweder die Fortsetzung der Großen Koalition oder Jamaika, also das Dreierbündnis aus  CDU/CSU, der FDP und den Grünen. Die eigentliche Überraschung gab es dann kurz nach der ersten Hochrechnung, als die SPD mitteilte, dass sie auf keinen Fall weiter mit der CDU regieren möchte. Bleibt also nur noch Jamaika als einzige Lösung. Und dass wird nicht ganz einfach, weil FDP und Grüne bei einigen Positionen doch recht weit auseinanderliegen. Es könnten durchaus zähe und auch lange Koalitionsverhandlungen werden.

 

Erst rumzicken, dann weichspülen

Für die Börse und den DAX ist die Absage der SPD gleich doppelt schlecht. Denn Anleger wünschen sich erstens Kontinuität und zweitens ein stabiles politisches Umfeld. Und genau das bekommen sie jetzt nicht – zumindest zunächst einmal nicht. Aber letztlich werden Liberale und Grüne zwar eine Zeitlang „rumzicken“, sich dann aber doch zu einer Regierungsbildung unter Leitung der alten und neuen Kanzlerin „überreden“ lassen. Schließlich sind ja auch ein paar Ministerposten zu vergeben. Und wenn die drei Jamaika-Partner sich erst einmal geeinigt haben, werden nach und nach auch die so „harten Positionen“ von FDP und Grünen weichgespült. So wird man vermutlich nach einigen Monaten gar nicht mehr merken, dass jetzt Jamaika regiert und nicht mehr die GroKo.

 

Verunsicherung hält sich in Grenzen

Und genauso dürften auch die Auswirkungen der Wahl auf den DAX verlaufen. Vielleicht ist einige Tage eine gewisse Verunsicherung zu spüren, aber die wird schnell wieder verschwunden sein und dann fokussieren sich die Börsianer wieder auf die wirklich wichtigen Themen. Größere Abschläge sind eher nicht zu erwarten, denn ansonsten hätte der Euro schon auf den Wahlausgang reagiert. Die europäische Leitwährung gibt zwar heute etwas nach, aber das fällt in den Bereich „normale Tagesschwankungen“.

 

Großer Verlierer: (mal wieder) die Autos

Aber für eine Branche ist das Wahlergebnis wirklich beunruhigend – und das sind die ohnehin angeschlagenen Autowerte. Denn die FDP fordert eine umfassende Aufklärung des Dieselskandals und die Grünen wollen ein Verbot von Verbrennungsmotoren. Und die Kanzlerin ist beiden Positionen nicht wirklich abgeneigt. Mit Jamaika wird es einen Kuschelkurs mit der Autobranche definitiv nicht mehr geben.


In der "Elefantenrunde" machte SPD-Chef Martin Schulz unmissveständlich klar, dass seine Partei nicht weiter mitregieren werde. 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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