maydornsmeinung - Newsletter

Warum Solarworld stirbt und Nordex noch lange krank bleiben wird

Donnerstag, 30.03.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

„Solarworld wird sterben. Die Frage ist nur, wann?“ Diese Aussage stammt von Gao Jifan, dem Chef von Trina Solar. Natürlich ist Jifan nicht besonder gut auf Solarworld zu sprechen, schließlich war es vor allem der deutsche Solarkonzern, der sich vehement für die Einführung von Starfzöllen auf chinesische Solarmodule eingesetzt hat, die ja dann auch eingeführt wurden. Aber geholfen haben sie Solarworld letztlich wenig. Das Unternehmen steht – mal wieder – mit dem Rücken zur Wand und es geht vermutlich wirklich nur noch darum, wie lange Solarworld noch überleben kann.

 

Denn dank der Strafzölle und immer wieder neuer Restrukturierungen kann Solarworld zwar die Symptome seiner Krankheit abmildern und sich etwas „zusätzliche Lebenszeit“ ergattern, aber die mittlerweile chronisch gewordene Erkrankung selbt wird man nicht los – und die heißt schlicht und ergreifend „,mangelnde Wettbewerbsfähigkeit“. Solarworld produziert ganz einfach zu teuer und der Qualitätsvorteil, den der Konzern einmal vor vielen Jahren hatte, ist von der Konkurrenz – auch von der chinesischen – längst aufgeholt.

 

Solarworld, in Euro

 

Nordex – ohne frischen Wind

Im Vergleich zu Solarworld steht Nordex zwar um Längen besser da, aber auch der Windanlagenbauer hat es seine Probleme in erster Linie selbst zu verantworten und kann sie nicht auf einen schwachen Markt schieben. Die Analysten von Goldman Sachs haben es auf den Punkt gebracht, als sie die Windturbinen von Nordex als „weniger wettbewerbsfähig“ bezeichneten. Und das ist natürich fatal für einen eher kleinen Player in einem hart umkämpften Markt wie dem der Windturbinen. Um Marktanteile hinzuzugewinnen braucht es nämlich genau das Gegenteil: Produkte, die denen der Konkurrenz überlegen sind.

 

Ob ausgerechnet der bisherige operative Vorstand José Luis Blanco der richtige Mann an der Nordex-Spitze für die erforderlichen tiefgreifenden Veränderungen ist, muss bezweifelt werden. Hier wäre sicherlich eine „externe Lösung“ die bessere Variante gewesen. Denn wenn es etwas geradezu buchstäblich bei Nordex benötigt, dann ist das „frischer Wind“ – und den bringt Herr Blanco eben nicht mit.

 

Nordex, in Euro

 

Schade eigentlich

Es ist wirklich Schade, was aus zwei echten deutschen Vorzeige-Unternehmen aus dem Erneuerbare-Energien-Sektor geworden ist. Der Sonnen-Pionier Solarworld kommt seit Jahren nicht von der Intensivstation herunter und hat wohl nur noch theoretische Überlebenschancen runter und Nordex wird vermutlich Jahre brauchen, um sich von seiner „Erkrankung“ zu erholen. Ob die vollständige Genesung gelingt, ist zum heutgen Zeitpunkt mehr als ungewiss. 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

Disclaimer: Der Inhalt dieser E-Mail ist ausschließlich für den bezeichneten Adressaten bestimmt. Wenn Sie nicht der vorgesehene Adressat dieser Mail oder dessen Vertreter sein sollten, beachten Sie bitte, dass jede Form der Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts dieser Mail unzulässig ist. Verfälschungen des ursprünglichen Inhalts dieser Nachricht bei der Datenübertragung können nicht ausgeschlossen werden.

Risiko-Hinweis: Alle in diesem Newsletter veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche der Redaktion und auf Zulieferung Dritter. Wir beziehen unsere Daten aus Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung der Beiträge übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit von Daten und Informationen. Die Nachrichten und Artikel dienen lediglich der aktuellen Information der Leser und Besucher und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Impressum:
Börsenmedien AG, Postfach 14 49, 95305 Kulmbach – HRB 2954 – AG Bayreuth – Gerichtsstand Kulmbach – Vorstand: Bernd Förtsch (Vors.) – Aufsichtsratsvorsitzende: Michaela Förtsch – ISSN: 1864-3086 – USt.-ID-Nr. DE198205675
Kontakt: info@boersenmedien.de

Abmeldung: Falls Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, klicken Sie hier.