Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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1 Billion Dollar weg und das 3. Todeskreuz – hoffen auf die Truthahn-Rallye

Mittwoch, 21.11.2018

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

eine Billion Dollar oder 1.000 Milliarden Dollar – einfach so weg. Vernichtet von gerade einmal fünf Unternehmen innerhalb weniger Wochen. Klar, die Rede ist von den FAANG-Aktien. Nachdem die Aktien von Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google (Alphabet) gestern erneut kräftig unter Druck geraten sind, summieren sich die Verluste dieser fünf Aktien im Vergleich zu ihren Jahreshöchstkursen auf über eine Billion Dollar. Hier die Abschläge bei der Marktkapitalisierung im Einzelnen:

 

  • Facebook: 253 Milliarden
  • Amazon: 280 Milliarden
  • Apple: 253 Milliarden
  • Netflix: 67 Milliarden
  • Alphabet: 164 Milliarden

 

Bärenmarkt und Todeskreuze

Prozentual haben alle fünf Aktien mittlerweile mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Allzeithoch verloren, befinden sich also per Definition im Bärenmarkt. Bei Facebook und Netflix summieren sich die Verluste sogar schon auf rund 40 Prozent. Und es kommt noch schlimmer: Netflix ist nach Amazon und Alphabet (Google) die dritte FAANG-Aktie die in ihrem Chart ein sogenanntes „Todeskreuz“ ausgebildet hat. Das ist die Bezeichnung, wenn die 50-Tage-Durchschnittslinie die 200-Tage-Linie von oben nach unten kreuzt. Das Todeskreuz wird allgemein als Signal interpretiert, dass es sich nicht nur um eine Korrektur, sondern um einen längerfristigen Trendwechsel (nach unten) handelt.

 

Todeskreuz (Death cross) bei Netflix

 

Aber bei den FAANG-Aktien ist das Todeskreuz ein schlechter Indikator. Das letzte Todeskreusz bei Netflix gab es im Februar 2016 beim Kurs von 92 Dollar. Drei Monate später notierte die Aktie in etwa auf demselben Niveau, sechs Monate später notierte sie ein paar Prozent höher und zwölf Monate nach dem Todeskreuz war das Plus auf über 50 Prozent angewachsen. Heute notiert Netflix mit 267 Dollar fast drei Mal so hoch wie im Februar 2016.

 

Truthahn lässt die Kurse steigen

Und dann steht ja auch noch Thanksgiving an, einer der wichtigsten Feiertage in den USA. Am morgigen Donnerstag ist es wieder so weit: Millionen amerikanische Familien kommen zusammen und verspeisen einen großen, gefüllten Truthahn. An der Börse wird an diesem Tag natürlich nicht gehandelt, am darauffolgenden Freitag ist der Handel um drei Stunden verkürzt. Interessant ist, dass die sowohl der Tag vor als auch der nach Thanksgiving historisch zu den freundlichsten des Jahres gehören. Am Mittwoch vor Thanksgiving kommt es seit 1952 mit einer Wahrscheinlichkeit von 77,3 Prozent zu steigenden Kursen, dabei geht es im Schnitt um 0,32 Prozent nach oben. Und am verkürzten Freitag liegt die Wahrscheinlichkeit steigender Kurse bei immerhin 74,2 Prozent. Hier sind die Gewinne mit durchschnittlich 0,36 Prozent sogar noch etwas größer.

 

Natürlich sind diese Kurssteigerungen im Vergleich zu den jüngsten Abschlägen nicht besonders üppig, aber sie beziehen sich zum einen auf den marktbreiten Index S&P 500 und sind zum anderen ein Durchschnittswert der vergangenen 65 Jahre. Da gab es also durchaus auch mal ein Jahr mit deutlich höheren Zuwächsen beim Index – und noch höheren bei den Tech-Werten (sofern es die überhaupt schon gab).

 

Also, keine Angst vor Todeskreuzen und voller Optimismus ins lange Thanksgiving-Wochenende. Und vielleicht auch mal so einen Truthahn probieren. Soll ja wirklich lecker sein… .


Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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