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Schluss mit der Ruhe – droht jetzt ein fürchterlicher Februar?

Dienstag, 31.01.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

dass schon gleich der Montag so hektisch wird, damit hatte ich nicht gerechnet, als ich gestern an dieser Stelle eine „wilde Woche“ angekündigt hatte. Der US-Aktienmarkt erlebte seinen schlechtesten Tag seit der Wahl von Donald Trump, der Dow Jones verlor zeitweise über 200 Punkte um dann letztlich mit einem Minus von 120 Punkten zu schließen. DerAusflug über die Marke von 20.000 Punkten ist damit zunächst einmal wieder beendet. Und auch der DAX ist wieder knapp unter sein Ausbruchsniveau von 11.700 Punkten gerutscht.

Die Angst ist zurück

In erster Linie war das neue Trump-Dekret der Auslöser für die Abschläge an den Märkten, aber andererseits war ein richtig schwacher Börsentag auch mehr als überfällig nach mehreren Wochen ohne jegliche größere Abschläge. 75 Tage in Folge war der S&P 500 nicht mehr um über ein Prozent gefallen – eine so ruhige Phase hatte es zuletzt vor 11 Jahren gegeben. Und auch der „Angst-Index“ VIX ist aus seiner Lethargie erwacht und ist am Montag um 12 Prozent in die Höhe geschnellt – der stärkste Anstieg seit September. Aber mit aktuell 11,9 Punkten befindet er sich noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau.

Kein guter Börsenmonat

Der erste unangenehme Handelstag nach vielen Wochen hat natürlich sofort wieder die Pessimisten auf den Plan gerufen, die nun vor weiteren Abschlägen warnen. Und sie haben keine so schlechten Argumente auf ihrer Seite. Denn mit dem Februar steht einer der statistisch schlechtesten Börsenmonate vor der Tür. Mit einem durchschnittlichen Minus von 0,1 Prozent beim S&P 500 seit 1926 belegt der Februar hinter dem Mai (minus 0,2 Prozent) und dem September (minus 1,1 Prozent) den dritten Platz der schwächsten Monate des Jahres. Und wenn der ohnehin schon schwache Februar auch noch in ein Jahr nach einer Präsidentschaftswahl fällt, dann wird es richtig übel. Denn dann erhöht sich das Durchschnitts-Minus im Februar drastisch auf 1,9 Prozent.

Es scheint also alles vorprogrammiert für eine größere Korrektur im kommenden Monat, wäre da nicht die Tatsache, dass genau darauf sehr viele Börsianer spekulieren. Schon vor einiger Zeit hatte ich auf die vielen Wetten auf einen Ausverkauf im Februar hingewiesen. Und darauf, dass dann meistens das Gegenteil von dem passiert, auf das die Mehrheit wettet.

Kurze Beine?

Keine Frage, es stehen uns weitere hektische Tage bevor, schließlich ist diese Woche ja noch so einiges geboten: drei Notenbanksitzungen, zahlreiche Unternehmensergebnisse (heute Abend Apple), wichtige Konjunkturdaten. Aber einen größeren Einbruch an den Märkten halte ich weiterhin für eher unwahrscheinlich. Vielmehr rate ich dazu, an schwachen Tagen, die eine oder andere Position aufzustocken. Nicht vergessen: Politische Börsen haben kurze Beine – das gilt auch für Herrn Trump obwohl der mit seiner stattlichen Körpergröße von 1,91 Meter tatsächlich eher lange Beine haben dürfte.

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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