Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers
maydornsmeinung - Newsletter

Vor diesem Chart haben gerade (fast) alle Angst

Dienstag, 30.01.2018

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

um 177 Punkte ging es gestern mit dem Dow Jones nach unten – so stark ist der amerikanische Aktienmarkt in diesem Jahr bisher noch nicht an einem Tag gefallen. Auch wenn der Rückgang prozentual nur knapp 0,7 Prozent entsprach, gibt es immer mehr Anleger, die sich ernsthafte Sorgen machen. Zwar nicht in erster Linie um den Aktienmarkt, aber um eine sehr wichtige Rahmenbedingung für weiter steigende Aktien: Die Zinsen. Denn die sind gestern in New York auf das höchste Niveau seit April 2014 gestiegen. Die 10-jährigen US-Staatsanleihen haben gestern ein Niveau von 2,72 Prozent erreicht. Verursacht wurde der Anstieg durch Befürchtungen, die Inflation könne in den USA zulegen.

 

Zinsen, 10-jährige US-Staatsanleihen

 

Ab 3 Prozent wird es kritisch

2,72 Prozent ist im historischen Vergleich zwar noch immer wenig, aber im Vergleich zum im Sommer 2016 erreichten Tiefststand von 1,3 Prozent hat sich die Rendite der vielbeachteten 10-jähreigen US-Staatsanleihen mittlerweile mehr als verdoppelt. Die große Frage ist nun, ab welchem Niveau sich die Zinsen nachhaltig negativ auf den Aktienmarkt auswirken. Viele Experten sehen die 3-Prozent-Marke als die entscheidende Hürde an. „Die steigenden Zinsen verunsichern einige Anleger“, sagt etwa Phil Blancato vom Vermögensverwalter Ladenburg Thalman. Zwar gebe es keine konkreten Daten, dass die Inflation wirklich anzieht, „aber die 3 Prozent bei den 10-jährigen würde ein erstes Anzeichen geben, ernsthaft besorgt zu sein.“

 

Aber selbst wenn die 10-jährige Rendite die 3-Prozent-Marke erreicht, muss das nicht unweigerlich einen Ausverkauf bei Aktien zur Folge haben, zumal die erhöhten Zinsen auch neue Anleihekäufer anlocken und die dann mit ihren Käufen die Anleihekurse nach oben treiben und gleichzeitig die Renditen wieder nach unten drücken.

 

Steigende Zinsen UND steigende Aktien?

Fakt ist, dass seit September 2017 der Aktienmarkt trotz steigender Zinsen ebenfalls kräftig zulegen konnte. Die Rendite der 10-jährigen US-Papiere hat von 2,0 auf 2,7 Prozent zugelegt, parallel ist der Dow Jones von 21.800 auf 26.400 Punkte gestiegen, also um gut 20 Prozent. In den kommenden Wochen dürfte zudem zahlreiche neue US-Staatsanleihen auf den Markt kommen. Allein die Steuerreform von Donald Trump erhöht den Finanzierungsbedarf der USA um rund 200 Milliarden Dollar.

 

Der Aktienmarkt kann also auch parallel mit den Zinsen steigen, dennoch sollte insbesondere das Zinsniveau in den USA genau beobachtet werden. Wenn tatsächlich die 3-Prozent-Marke überschritten wird, könnte es zumindest kurzfristig etwas „ungemütlich“ für Aktien werden.

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

Disclaimer: Der Inhalt dieser E-Mail ist ausschließlich für den bezeichneten Adressaten bestimmt. Wenn Sie nicht der vorgesehene Adressat dieser Mail oder dessen Vertreter sein sollten, beachten Sie bitte, dass jede Form der Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts dieser Mail unzulässig ist. Verfälschungen des ursprünglichen Inhalts dieser Nachricht bei der Datenübertragung können nicht ausgeschlossen werden.

Risiko-Hinweis: Alle in diesem Newsletter veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche der Redaktion und auf Zulieferung Dritter. Wir beziehen unsere Daten aus Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung der Beiträge übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit von Daten und Informationen. Die Nachrichten und Artikel dienen lediglich der aktuellen Information der Leser und Besucher und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Impressum:
Börsenmedien AG, Postfach 14 49, 95305 Kulmbach – HRB 2954 – AG Bayreuth – Gerichtsstand Kulmbach – Vorstand: Bernd Förtsch (Vors.) – Aufsichtsratsvorsitzende: Michaela Förtsch – ISSN: 1864-3086 – USt.-ID-Nr. DE198205675
Kontakt: info@boersenmedien.de

Abmeldung: Falls Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, klicken Sie hier.