Liebe Leser,
Die Aktie von Nordex hat sich im laufenden Jahr mehr als verdoppelt. JinkoSolar notiert zwar „nur“ gut 70 Prozent höher als zu Jahresbeginn, seit dem Jahrestief vom Sommer liegt die Performance mittlerweile auch bei über 100 Prozent. Und das Papier von SolarEdge hat allein in den vergangenen drei Wochen um über 50 Prozent zugelegt.
Ginge es in diesem Tempo weiter, dann würde SolarEdge bis Februar auf über 100 Euro steigen. Möglich ist an der Börse alles, aber ein solcher Anstieg ist dann doch nahezu unmöglich. Viel wahrscheinlicher ist es, dass die zuletzt sehr gut gelaufenen Solartitel erst einmal konsolidieren, vielleicht sogar korrigieren. Nach einem schnellen Anstieg um 50 Prozent wäre eine 20-prozentige Korrektur nicht ungewöhnlich. Und auch die Aktie von Nordex kann durchaus noch einmal unter die 30-Euro-Marke abrutschen.
Gewinne mitnehmen und Geschenke kaufen?
Also ist es jetzt nicht an der Zeit, seine Gewinne zu realisieren – um das einen oder andere Extra-Geschenk kaufen zu können – oder um vielleicht in einigen Wochen wieder günstiger einsteigen zu können? Gute Idee, aber es gibt dabei zwei Probleme: Erstens, zu welchem Kurs steigt man wieder ein? Und zweitens, was, wenn die Kurse gar nicht korrigieren sondern weiter steigen?
Letztlich läuft man Gefahr, mit einer solchen Aktion, seine besten Aktien zu verlieren und dann nicht mehr den richtigen Einstieg zu finden – und dass alles nur, um ein paar Prozentpünktchen mehr verdienen zu wollen.
Die richtige Frage
Die richtige Frage muss also nicht lauten: „Kann es sein, dass meine Aktien jetzt korrigieren könnten?“, sondern „Können meine Aktien vom aktuellen Niveau mittel- bis langfristig noch weiter steigen?“. Oder noch besser: „Würde ich die Aktien heute noch einmal kaufen, wenn ich sie nicht hätte?“. Wird diese Frage mit „Ja“ beantwortet, wäre es schon mehr als grob fahrlässig, sie nur aufgrund einer möglicherweise anstehenden Korrektur herzugeben.
3 Gewinner-Aktien für 2016
Für mich gehören JinkoSolar, SolarEdge und Nordex auch 2016 zu den aussichtsreichsten Aktien. Sie sind nach den jüngsten Kurssteigerungen sicherlich nicht mehr spottbillig, aber noch längst nicht zu teuer. JinkoSolar etwa hat auf Basis der Gewinnerwartungen für 2016 ein KGV von gerade einmal 5. Das von SolarEdge liegt zwar mit 14 deutlich darüber, ist aber in Relation zum erwarteten Gewinnwachstum von fast 100 Prozent längst nicht zu hoch.
Also, freuen Sie sich über die Kursgewinne und nehmen Sie – sofern Sie sie haben – die drei grünen Ausnahmeaktien mit ins neue Jahr. Ich möchte mich an dieser Stelle schon einmal für dieses Jahr verabschieden. Die nächste Ausgabe von Maydorns Meinung erhalten Sie am Montag, dem 4. Januar.
Bis dahin wünsche ich Ihnen eine erholsame Zeit, ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Viele Grüße und viel Erfolg
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