Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Und wieder eine eingeFAANGen –

Boden verzweifelt gesucht

Dienstag, 20.11.2018

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

was ist nur aus den Lieblingen der Wall Street geworden? Am Montag kamen die Aktien der großen Technologiewerte erneut schwer unter Beschuss. Die sogenannten „FAANG-Aktien, also Facebook, Amazon, Apple Netflix und Google (Alphabet) rutschten um weitere vier bis sechs Prozent ab. Am härtesten traf es Facebook mit einem Minus von knapp sechs Prozent. Hier gesellt sich zu all den Skandalen der Vergangenheit auch noch eine handfeste Führungskrise. Unter Beschuss steht vor allem die Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg – und mittlerweile schießt sogar der eigene Chef, Mark Zuckerberg.

 

Seit dem im Juli erreichten Allzeithoch bei 218 Dollar summieren sich die Verluste bei der Facebook-Aktie jetzt schon auf fast 40 Prozent. Sie ist auf das niedrigste Niveau seit Februar 2017 zurückgefallen.

 

Netflix und Amazon: Billig ist anders

Auch bei Netflix hieß es gestern – mal wieder – „Land unter“. Es ging um weitere 5,5 Prozent nach unten. Wer die Aktie im Juni zum absoluten Höchstpreis von 423 Dollar gekauft hat, sitzt jetzt auf Verlusten von gut 35 Prozent. Hier sorgen sich Analysten und Anleger um die wachsende Konkurrenz, schrumpfende Margen und rückläufige Wachstumsraten. Hinzu kommt die hohe Bewertung: Auch nach dem jüngsten Kursrutsch beläuft sich das 2019er-KGV noch immer auf sportliche 64.

 

Auch Amazon kommt auf ein sattes KGV von 57, obwohl sich die Aktie in den zurückliegenden Wochen um ein Viertel verbilligt hat. Zu dem gestrigen Abschlag von gut fünf Prozent trugen auch die Äußerungen von Firmenchef Jeff Bezos bei, der in einem Interview ankündigte, dass Amazon „eines Tages Pleite gehen“ wird. Aber man werde bei Amazon hart daran arbeiten, den Niedergang so lang wie möglich hinauszuzögern.

 

Google und Apple: Hallo Bärenmarkt

Die verbleibenden beiden FAANG-Aktien Google (Alphabet) und Apple haben gestern praktisch im Gleichschritt rund vier Prozent eingebüßt und auch die Abschläge im Vergleich zum Allzeithoch sind mit gut 20 Prozent nahezu identisch. Aber damit befinden sich auch Google und Apple im Bärenmarkt. Per Definition ist das der Fall, wenn eine Aktie im Vergleich zum Allzeithoch um 20 Prozent oder mehr an Wert verliert.

 

Abschläge im Vergleich zum Allzeithoch 

FAANG.jpg

 

Wo bitte ist der Boden?

Die FAANG-Aktien komplett im Bärenmarkt? Das würde bedeuten, dass man sich auf weitere Abschläge einstellen muss. Oder handelt es sich doch nur um eine „normale“ Korrektur, die eben bei den zuvor überdurchschnittlich stark gestiegenen Tech-Aktien etwas üppiger ausfällt? Egal wie man es auch immer bezeichnen mag, die große Frage ist, wann er (Bärenmarkt) oder sie (Korrektur) ein Ende findet. Eine seriöse Antwort auf diese Frage ist nicht möglich, wohl aber die Einschätzung, dass die Erfolgsstory dieser Unternehmen noch lange nicht vorbei ist. Insofern muss man sich unabhängig von der Länge oder der Dauer der Korrektur auf langfristig steigende Kurse einstellen.

 

Einzig bei Facebook bin ich mir nicht so sicher, ob das Unternehmen wieder in die Erfolgsspur zurückkommen kann. Zu massiv sind die Probleme, mit denen das Unternehmen zu kämpfen hat und wohl auch zukünftig kämpfen wird. Aber was die anderen vier FAANG-Aktien betrifft lautet mein Rat: Bei Schwäche einFAANGen!


Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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