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Volkswagen: Der Skandal hinter dem Skandal – Aktie kommt auf die schwarze Liste

Montag, 22.08.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

als in der vergangenen Woche der Streit zwischen Volkswagen und seinen Zulieferern eskalierte, habe ich mich zunächst gefragt, wie das Management von VW es zulassen kann, dass „nur“ wegen ein paar Ungereimtheiten die gesamte Produktion des Passat und jetzt auch des Golf in Gefahr gebracht wird. Denn das ist letztlich weitaus teurer als wenn man die im Raum stehenden 58 Millionen Euro erst einmal bezahlt hätte. Man hätte ja dann später immer noch vor Gericht ziehen und das Geld zurückverlangen können.

 

Tricksen, täuschen, tarnen

Aber wie man ja seit geraumer Zeit weiß, ist das VW-Management alles andere als dumm, sondern im Gegenteil ausgesprochen clever, insbesondere dann wenn es ums Tricksen, Täuschen und Tarnen geht. Und spätestens als VW am Wochenende zu erkennen gab, dass man mit den Gesprächen mit den Zulieferern keine Eile hat und diese nun erst heute Nachmittag fortgesetzt werden, wurde klar, dass VW über den Produktionsstopp nicht nur nicht unglücklich ist, sondern er dem Konzern ganz recht kommt oder vielleicht sogar von den Wolfsburgern initiiert wurde. Denn vor allem beim Golf gab es zuletzt einen massiven Absatzeinbruch (-28% im Juli) und da kommt so ein Produktionsstopp ganz gelegen. Vor allem dann, wenn er durch externe Einflüsse verursacht wurde und VW so seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken kann und der Staat weite Teile der entgangenen Löhne übernimmt.

 

Tatsächlich hat VW schon zwei Auszeiten für die Golf-Produktion im Oktober und Dezember geplant, aber offenbar war das nicht genug. Und so kam der Streit mit den Zulieferern ganz recht. Man hat einen prima Vorwand gefunden, einen weiteren Produktionsstopp „einzubauen“.

 

Willkommen auf der schwarzen Liste

An der Börse kommen diese Spielchen von VW nicht so gut an. Die Aktie kam schon in der vergangenen Woche schwer unter Druck und verliert zum Wochenbeginn nochmals rund ein Prozent an Wert. Der Konzern arbeitet weiter hart daran, das restliche Vertrauen treuer Aktionäre auch noch zu zerstören. Wer in den nächsten Monaten Geld verdienen will, sollte um den Wert einen großen Bogen machen. Die Aktie kommt auf meine schwarze DAX-Liste, also auf die Liste der DAX-Werte die es zu meiden gilt. Dort befinden sich schon die beiden Versorger RWE und E.on, die beiden deutschen Bank-Werte und die Lufthansa. 

 

Volkswagen Vz., in Euro

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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