Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers
maydornsmeinung - Newsletter

Wiederholt sich der Crash von 1987?

Dieser Chart ist beängstigend

Donnerstag, 19.10.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

es gibt Jahrestage, die absolut keine Veranlassung geben, gefeiert zu werden. Heute ist so einer. Exakt vor 30 Jahren, am 19. Oktober 1987 kam es zum „Schwarzen Montag“. Der Dow Jones brach an diesem Tag um 23 Prozent ein – der größte Kursverlust aller Zeiten. Also wahrlich kein Grund zum Feiern – es sein denn man hat sein Depot voll mit Put-Optionen.

 

Als normaler Besitzer von Aktien sollte man sich vielleicht sogar Sorgen machen oder gar Angst haben, dass sich das Szenario von vor 30 Jahren wiederholt. Es gibt genug Experten die vor einem Crash warnen und sie haben durchaus nachvollziehbare Argumente. Unter anderem wird immer wieder gerne angeführt, dass der aktuelle Bullenmarkt schon seit dem Jahr 2009 läuft, also seit rund acht Jahre. Der Bullenmarkt vor dem Crash 1987 fand hingegen schon nach fünf Jahren sein wahrhaft krachendes Ende.

 

Chart des Grauens

Und weil Bilder oder auch Charts bekanntlich mehr sagen als tausend Worte, wird von den Crashpropheten gerne folgender Chart vorgelegt, der die aktuelle Situation mit der vor dem Crash von 1987 vergleicht:

 

S&P500: 1987 (orange) und heute (blau)

 

Zugegeben, die Parallelen zwischen den beiden Kursverläufen in sind wirklich erschreckend. Aber wer schon einmal Charts verschiedener Zeiträume oder auch unterschiedlicher Aktien oder Indizes überlagert hat, der weiß, wie schnell sich mit kleinen Verschiebungen das darstellen lässt, was man darstellen will.

 

Hinzukommt, dass die Skalierungen links und rechts absolut nicht vergleichbar sind. Während die linke Skala mit dem Punktestand des S&P 500 aus den 80er-Jahren von 220 bis 360 Punkte reicht, also eine Spanne von 63 Prozent hat, geht es in der aktuellen Skala rechts von 2.150 bis 2.600 Punkten, was gerade einmal 21 Prozent entspricht. Der Aktienmarkt war also in den 10 Monaten vor dem Crash 1987 mehr als die Mal so stark gestiegen wie in den zehn Monaten dieses Jahres.

 

Heute ist alles anders

Aber es gibt noch einige andere maßgebliche Unterschiede zwischen 1987 und 2017: Vor 30 Jahren war die Stimmung an der Börse im Vorfeld des Crashs nahezu euphorisch, Aktien waren in aller Munde. Von einer auch nur ähnlichen Stimmung sind wir heute meilenweit entfernt. Und während damals die Leitzinsen bei über sieben Prozent lagen, sind es jetzt nur 1,00 bis 1,25 Prozent. Und niedrigere Zinsen rechtfertigen bekanntlich höhere Aktienkurse.

 

Es bleibt nur eine Gemeinsamkeit

Also, so beängstigend der Vergleichschart mit 1987 auf den ersten Blick auch ist. Außer das wir heute auch den 19. Oktober haben, gibt es wenig Gemeinsamkeiten mit der Situation vor exakt 30 Jahren. Außerdem ist heute Mittwoch, da ist ein „Schwarzer Montag“ sowieso gar nicht möglich.

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

Disclaimer: Der Inhalt dieser E-Mail ist ausschließlich für den bezeichneten Adressaten bestimmt. Wenn Sie nicht der vorgesehene Adressat dieser Mail oder dessen Vertreter sein sollten, beachten Sie bitte, dass jede Form der Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts dieser Mail unzulässig ist. Verfälschungen des ursprünglichen Inhalts dieser Nachricht bei der Datenübertragung können nicht ausgeschlossen werden.

Risiko-Hinweis: Alle in diesem Newsletter veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche der Redaktion und auf Zulieferung Dritter. Wir beziehen unsere Daten aus Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung der Beiträge übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit von Daten und Informationen. Die Nachrichten und Artikel dienen lediglich der aktuellen Information der Leser und Besucher und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Impressum:
Börsenmedien AG, Postfach 14 49, 95305 Kulmbach – HRB 2954 – AG Bayreuth – Gerichtsstand Kulmbach – Vorstand: Bernd Förtsch (Vors.) – Aufsichtsratsvorsitzende: Michaela Förtsch – ISSN: 1864-3086 – USt.-ID-Nr. DE198205675
Kontakt: info@boersenmedien.de

Abmeldung: Falls Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, klicken Sie hier.