Liebe Leser,
der DAX scheint sich so langsam wieder über der 10.000er-Marke zu etablieren. Gelingt der Sprung über 10.200 Punkte, dann sind sogar zügig 200 weitere Punkte drin. Und weiterhin halte ich es für möglich, dass wir noch in diesem Jahr wieder ein Niveau von 12.000 Punkten erreichen können. Natürlich ist das sehr optimistisch, vor allem in Anbetracht der zahlreichen „Ausfälle“, die wir zuletzt im Deutschen Leitindex zu verzeichnen hatten. Die Versorger haben sich zwar zuletzt wieder etwas erholt, sind aber immer noch die größten Verlierer auf Ein-Jahressicht. Dann noch die geplatzte K+S-Übernahme und natürlich der VW-Skandal. Wie soll der DAX mit dieser Gurkentruppe auf dem Feld bloß wieder seine alten Höchstkurse erreichen?
Die Verlierer verlieren
Ganz einfach, weil die Verlierer-Werte im DAX so gut wie keine Rolle mehr spielen. Das Schöne an einem gewichteten Index ist, dass sich mit fallenden Kursen auch die Bedeutung einer gefallenen Aktie für den Index reduziert. So hat etwa K+S nur noch eine Gewichtung von 0,54 Prozent im DAX. Das bedeutet, selbst wenn K+S nochmals um 20 Prozent fallen sollte, macht das im Index gerade einmal 0,1 Prozent aus oder umgerechnet 10 DAX-Pünktchen.
Und auch bei RWE und der Lufthansa mit 0,7 und 0,8 Prozent ist die Bedeutung für den DAX eher in den homöopathischen Bereich abgerutscht. Das sah vor fünf Jahren noch ganz anders aus. 2010 war RWE mit einem Anteil von fünf Prozent noch ein echtes Schwergewicht im DAX und die Lufthansa hatte immerhin knapp über ein Prozent Gewichtung.
Favoritenwechsel
Die beiden absoluten DAX-Schwergewichte waren im Jahr 2010 übrigens Siemens und E.on, die zusammengerechnet 20 Prozent des Index ausmachten. Heute ist das Gewicht von Siemens auf 7,9 Prozent zusammengeschrumpft und E.on ist mit nur noch 2,2 Prozent ins Mittelfeld durchgereicht worden. Volkswagen liegt übrigens mit nur noch 1,9 Prozent Gewichtung noch ein paar Plätze hinter E.on.
Die „Big6“
Der DAX wird mittlerweile vor allem von sechs Aktien dominiert. Die Top 6 im deutschen Index kommen zusammengerechnet auf eine Gewichtung von nahezu 50 Prozent. Und hier sind die aktuellen DAX-Schwergewichte:
1. Bayer 9,4%
2. Daimler 8,7%
3. Allianz 8,2%
4. BASF 7,9%
5. Siemens 7,9%
6. SAP 7,5%
Das DAX-Schwergewicht Bayer hat alleine mehr Bedeutung wie die neun DAX-Werte zusammengerechnet, die sich auf den hinteren Plätzen befinden. Um den gesamten DAX 10 Punkte zu bewegen, muss sich der Kurs von Bayer nur um ein Prozent verändern.
Also, es geht in Zukunft vor allem um die Entwicklung der „Big6“ im DAX. Hier spielt zukünftig die Musik. Und ehrlich gesagt ist die Musikauswahl – bis auf Siemens vielleicht – gar nicht so schlecht. Na dann kann der Tanz in Richtung Allzeithoch ja beginnen… .
Mit diesem Link gelangen Sie auf die Gesamtübersicht der DAX-Werte inklusive der aktuellen Gewichtungen.
Viele Grüße und viel Erfolg
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