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Seltenes Ereignis sorgt für weiter steigende Kurse

Donnerstag, 21.07.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

Der Dow Jones hat gestern um weitere 36 Punkte zugelegt. Das sind zwar nur 0,2 Prozent und ein solcher Anstieg ist eigentlich kaum erwähnenswert. Aber es war mittlerweile der neunte Tag in Folge, an dem der Index mit einem Plus abschloss. Und das kommt nun wirklich nicht so oft vor. Genau genommen gab es eine solche Gewinnserie seit 1980 erst sechs Mal. Abgesehen davon, dass mit diesem Anstieg so gut wie niemand gerechnet hat, spricht die Statistik jetzt dafür, dass es mit den Kursen noch weiter nach oben geht – und das sogar recht kräftig.
Denn in den bisherigen sechs Fällen mit einem 9-Tage-am-Stück-Anstieg legte der Dow Jones in den darauffolgenden sechs Monaten um durchschnittlich 10,4 Prozent zu. Am stärksten fiel das Plus im Jahr 1987 aus, als der Dow im Januar eine Gewinnserie hinlegte und danach um 22 Prozent in die Höhe geschnellt ist. Und selbst der kleinste Zuwachs nach einem 9-Tage-Anstieg Ende des Jahres 1991 sorgte immer noch für ein Plus von 4,7 Prozent in den folgenden sechs Monaten. 
 
9-Tages-Anstiege im Dow Jones seit 1980
 
 
Starke Ergebnis-Saison
Natürlich kann man argumentieren, dass jede Serie einmal reißt oder dass der Beobachtungszeitraum zu kurz sei. Aber es gibt noch zwei andere Gründe, die für weiter steigende Kurse sprechen. Da ist zum einen die laufende Ergebnissaison, die abgesehen von wenigen negativen Ausnahmen (z.B Intel gestern) wirklich überraschend positiv läuft. Von den bisher 70 Firmen des S&P 500, die ihre Zahlen gemeldet haben, konnten 67 Prozent die Schätzungen der Analysten übertreffen. Und auch der Ausblick der meisten Unternehmen war gut. Das hatte zu Folge, dass mittlerweile für das dritte Quartal mit einem kleinen Gewinnanstieg um zwei Prozent gerechnet wird. Im Schlussquartal sollen die Gewinne dann schon wieder um satte acht Prozent zulegen. 
 
Erstaunlich hohe Cashquote
Das zweite Argument für weiter steigende Kurse ist vermutlich sogar noch stärker als die gut laufende Ergebnissaison. Denn trotz der guten Ergebnisse und der steigenden Notierungen sind viele Anleger noch immer unterinvestiert. Die Cashquote unter den Fondsmanagern hat das höchste Niveau seit dem Jahr 2001 erreicht, was bedeutet, dass sogar mehr Cash gehalten wird als auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008.
 
SAP topp, Lufthansa flop
Gute Zahlen gepaart mit anhaltender Skepsis – das ist eine wirklich seltene Kombination. Aber zugleich eine, die den perfekten Nährboden für weiter steigende Kurse bietet. Übrigens hat die Aktie von SAP mittlerweile ihr bisheriges Rekordhoch von 75,75 Euro übertroffen und damit jetzt auch aus charttechnischer Sicht ein klares Kaufsignal geliefert. Auch hier gilt: Zahlen erstklassig, Aktienkurs prima, Stimmung zurückhaltend. Ganz anders sieht es da – nicht erst seit heute – bei der Lufthansa aus: Hier ist einfach alles mies: Zahlen, Stimmung und Aktie. Und das vollkommen zu Recht.

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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