Liebe Leser,
bevor ich die Liste der DAX-Loser fortsetze, möchte ich heute auf 3 Aktien hinweisen, die noch in diesem Jahr für Furore sorgen könnten. Das Risikoprofil dieser drei Aktien könnte unterschiedlicher kaum sein, insofern ist für jeden Anlegertyp etwas dabei.
Deutsche Telekom: Startschuss!
Beginnen möchte ich mit einer vermeintlichen Langweiler-Aktie aus dem DAX, die aber in diesem Jahr zu den absoluten Outperformern zählt. Mit einem Kursplus von 30 Prozent seit Jahresbeginn ist die Deutsche Telekom immerhin die fünftbeste Aktie im DAX. Und gestern hat sich die wichtige Marke von 17 Euro hinter sich gelassen. Wenn jetzt noch der Anstieg über das in greifbarer Nähe liegende Jahreshoch von 17,63 Euro gelingt, dann ist der Weg nach oben frei.
Vor allem die US-Tochter T-Mobile US hat wieder Schwung in den ehemaligen Staatskonzern gebracht. Hier spielt der Telekom natürlich der starke Dollar zusätzlich in die Karten. Und dann gibt es da ja noch das sogenannte Window-Dressing: Um ihre Bilanz zum Jahresende aufzuhübschen, greifen Fonds in den letzten Wochen des Jahres gerne bei den besonders gut gelaufenen Aktien zu – und hier ist die Deutsche Telekom in diesem Jahr definitiv dabei.
Deutsche Telekom
Nordex: Notorisch unterschätzt
Auch die Aktie von Nordex könnte aus ähnlichen Gründen noch einen ordentlichen Schlussspurt hinlegen, zählt sie doch mit rund 100 Prozent plus zu den größten Gewinnern im TecDAX im Börsenjahr 2015. Und durch den Zukauf des Windgeschäfts der spanischen Acciona ist den Hamburgern der Sprung in eine neue Dimension gelungen. Der Aktienkurs hat auf diesen günstigen und wirklich optimal passenden Zukauf noch längst nicht ausreichend reagiert.
Dass die Analysten die Übernahme zunächst eher zurückhaltend bewerten, ist kein Nachteil. Es wäre nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass die Aktie von Nordex die regelmäßig zu konservativen Experten überrascht. Nordex ist eher ein Investment für risikobewusste Anleger, die auch mit größeren Kursausschlägen leben können.
Nordex
JinkoSolar: Die Zahlen-Spekulation
Wer so richtig spekulieren möchte, der sollte nicht lange warten und sich noch vor den morgen zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen ein paar Aktien von JinkoSolar schnappen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der chinesische Solarkonzern positiv überraschen könnte hat sich zuletzt erhöht. So hat gestern der Konkurrent JA Solar Zahlen vorgelegt, die vor allem beim Gewinn deutlich über den Prognosen der Analysten lagen. Die wichtigste Nachricht war aber, dass die Nachfrage aus China ungebrochen hoch sei und man diese kaum befriedigen könne. Gut für JinkoSolar, die ja auch den Großteil ihrer Solarmodule in China verkaufen.
Aber natürlich kann auch alles ganz anders kommen – es wäre nicht das erste Mal in der nahezu unberechenbaren Solarbranche. Insofern sollten hier nur wirklich risikobewusste Anleger zugreifen.
JinkoSolar
Viele Grüße und viel Erfolg
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