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Sind Aktien wirklich zu teuer?

16.11.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

da mich meine kleine Tochter gestern mit einer ausgewachsenen Erkältung „beschenkt“ hat, werde ich mich heute kurz fassen. Es geht noch einmal um das derzeit vermutlich größte Thema an den Finanzmärkten: Wie geht es jetzt weiter mit Aktien und Anleihen? Setzt sich die begonnene Umschichtung von Anleihen in Aktien fort? Ist der 35-jährige Bullenmarkt bei Anleihen in diesem Jahr endgültig beendet? Für den Fondsmanager Bill Miller, der über drei Jahrzehnte für die US-Investmentfirma Legg Mason arbeitete und rund zwei Lilliarden Dollar verwaltet, ist die Sache klar: Miller sieht das Ende der Rallye auf dem Anleihemarkt gekommen und kündigt gleichzeitig steigende Aktienkurse an.
 
„Das Über-Investment in Anleihen wird irgendwohin fließen müssen. Ich gehe davon aus, dass ein großer Teil davon in den Aktienmarkt gehen wird – wie schon im Jahr 2013“, so Miller. Die Zinsen für 10-jährge Staatsanleihen könnten in den nächsten Jahren in Richtung drei oder vier Prozent steigen (aktuell sind es 2,27 Prozent), dann könnte das KGV am Aktienmarkt durchaus von derzeit 18 auf 22 bis 23 anziehen. Eine Erhöhung des KGVs von 18 auf 23 entspricht einem Anstieg von immerhin 22 Prozent.
 
Kommt es zur „Großen Rotation“?
Auch einige andere Experten sehen nun den Beginn der „Großen Rotation“ gekommen. Immerhin war der Zinsanstieg in der Woche nach der Wahl der stärkste seit 2009. Nun wird es darauf ankommen, ob die US-Wirtschaft tatsächlich wieder Fahrt aufnehmen kann, sagt etwa Art Hogan, der Chef-Stratege von Wunderlich Securities. Es gibt aber auch warnende Stimmen. Sie weisen darauf hin, dass es einfach verfrüht sei, nach nur einer Woche steigender Zinsen eine Zinswende zu prognostizieren. Zu oft hätten sich solche Prognosen in den vergangenen Jahren als falsch herausgestellt.
 
Und was von vermeintlich „sicheren“ Prognosen zu halten ist, haben wir ja in diesem Jahr gleich zweimal miterlebt. Es scheint mittlerweile wirklich so, dass immer häufiger exakt das Gegenteil von dem eintritt, was allgemein erwartet wird. Insofern ist es gut, dass sich diejenigen, die eine einer Zinswende und die große Rotation ankündigen, klar in der Minderheit befinden.

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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