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Liebe Leser,
wer hätte das gedacht: Da kündigt die US-Notenbankchefin Janet Yellen völlig überraschend eine dritte Zinserhöhung für das kommende Jahr – zuvor waren nur zwei geplant – und die Märkte sind alles andere als schockiert. Der DAX legt sogar ordentlich zu und steigt über 10.300 Punkte. Und auch an der Wall Street nahmen die Anleger den „Zins-Schock“ ausgesprochen entspannt hin. Ein Rückgang von 0,6 Prozent beim Dow Jones ist nun wirklich kein Beinbruch – insbesondere nach einem 2.000-Punkte-Anstieg in nur 5 Wochen.
Alles richtig gemacht
Die Erklärung für die positive Aufnahme der US-Notenbankentscheidung ist eigentlich gar nicht so schwer: Mit der zusätzlich angekündigten dritten Zinserhöhung für 2017 sendet Frau Yellen das Signal an die Märkte, dass die US-Konjunktur gut läuft und wahrscheinlich auch gut weiterlaufen werde. Und sollte sich die Wirtschaft doch nicht so gut entwickeln wie gedacht, dann gibt es eben nur zwei Zinserhöhungen oder sogar nur eine. Zur Erinnerung: Bei der letzten Zinserhöhung vor ziemlich exakt einem Jahr wurden für das Jahr 2016 vier Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, geworden ist bekanntlich nur eine, die gestrige.
Zinsgewinner Allianz
Natürlich stehen die Bankwerte ganz oben auf der DAX-Gewinnerliste, wenngleich die Luft für die Deutsche Bank und die Commerzbank so langsam doch recht dünn wird. Denn die Zinssteigerungen in den USA ändern wenig am Zinsniveau in Europa und insbesondere in Deutschland. Eine Zinserhöhung der EZB steht auf absehbare Zeit nicht an. Eine deutsche Aktie, die aber sehr wohl von steigenden US-Zinsen profitiert, ist die Allianz. Sie legt heute zwar nur leicht zu, dürfte aber ihren im Sommer begonnenen Aufwärtstrend fortsetzen.
Kaufchance bei Immobilien-Aktien
Zu den vermeintlichen Zins-Verlieren gehören die Immobilienwerte, wenngleich auch hier gilt: Die Zinsentwicklung in den USA belastet die deutschen Immobilienfirmen – wenn überhaupt – nur indirekt. Das niedrige Niveau einiger Aktien bietet daher gute Kaufchancen. So gibt es etwa den DAX-Wert Vonovia für unter 30 Euro, nachdem im Sommer noch zum Teil über 36 Euro für eine Aktie bezahlt wurde.
Vonovia, in Euro
Noch mehr Potenzial bietet die Aktie von GxP German Properties. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die 1-Euro-Marke wieder geknackt wird. Auch hier bietet die weitgehend unbegründete Angst vor steigenden Zinsen eine gute Kaufgelegenheit. Dieser Ansicht ist übrigens auch der Immobilienexperte in unserer Redaktion, dem vor allem das sehr gut besetzte Management von GxP gefällt. Kurse unter 0,90 Euro sind Kaufkurse.
Viele Grüße und viel Erfolg,
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