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Ich kaufe jetzt US-Staatsanleihen

Donnerstag, 18.08.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

nein, ich habe Sie nicht vergessen, nur hatte ich heute Vormittag keine Zeit, den Newsletter zu versenden. Ich war zu sehr damit beschäftigt mir US-Staatsanleihen zu kaufen. Spaß beiseite: Viel Zeit ihn zu schreiben war leider auch nicht und so erhalten Sie heute meinen Kommentar aus der aktuellen Ausgabe des maydornreport. In ihm erfahren Sie, warum Anleihen trotz der Minizinsen immer noch so beliebt sind, aber das nicht ewig so bleiben wird. Und dann könnten für Aktien goldene Zeiten anbrechen. Aber lesen Sie am besten selbst:

 

„Ich kaufe jetzt US-Staatsanleihen“

 

Natürlich bin ich in erster Linie ein Freund von Aktien. Umso erstaunlicher mag es für Sie klingen, dass ich gerade ernsthaft überlege, mir 10-jährige US-Staatsanleihen zu kaufen – und das bei einer jährlichen Rendite von derzeit gerade einmal 1,58 Prozent. Obwohl diese 1,58 Prozent im Vergleich zu den minus 0,04 Prozent bei deutschen Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit natürlich eine durchaus üppige Rendite sind.

 

Hinzu kommt, dass mir angesichts der zunehmenden Unsicherheiten in Europa der US-Dollar als Währung doch deutlich lieber ist als der Euro. Den Dollar wird es in zehn Jahren mit Sicherheit noch geben, für den Euro würde ich da meine Hand nicht ins Feuer legen.

 

Aber mein Hauptargument für den Kauf von US-Staatsanleihen ist die Aussicht auf satte Kursgewinne – das war und ist übrigens auch einer der Gründe, warum Anleihen seit Jahren so beliebt sind und auch bei den sehr niedrigen Zinsen noch gekauft werden. Denn wenn sich das Zinsniveau bei 10-jährigen Anleihen nochmals um einen Prozentpunkt reduziert, dann steigt der Kurs der Anleihe um etwa zehn Prozent. Und dabei spielt es keine Rolle, ob der Zins von 4,0 auf 3,0 Prozent oder von +0,5 auf -0,5 Prozent fällt. Und weil ich davon ausgehe, dass wir über kurz oder lang auch in den USA bei den 10-Jährigen die Nulllinie bei den Zinsen erreichen – oder vielleicht sogar unterschreiten –, winken dann üppige Kursgewinne von 15 oder mehr Prozent bei den Anleihen.

 

Die Aussicht auf diese Kursgewinne und das Wissen, dass die Renditen auch unter null fallen können, sorgt trotz der niedrigen Zinsen für weiter hohe Nachfrage nach Anleihen. Aber das Angebot dünnt sich mehr und mehr aus, weil in vielen Ländern eben schon negatives Terrain erreicht wurde. Und dann gibt es für Anleihekäufer nicht mehr viel zu holen. Und was ist dann die Alternative? Richtig, Aktien. Man darf gespannt sein, was mit den Aktienmärkten passiert, wenn demnächst auch nur ein Bruchteil der gewaltigen Milliardensummen von Anleihen in Aktien umgeschichtet wird.

 

Zinsen, 10-jährige US-Staatsaneihen, 1800 bis heute

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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