Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Apple-Absturz reißt alle mit – wie schlimm ist es wirklich?

Dienstag, 13.11.2018

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

dass die Aktie von Apple an einem Tag um fünf Prozent fällt kommt nicht so oft vor – eigentlich nur nach der Veröffentlichung von (schlechten) Quartalsberichten. Und neue Zahlen gab es gestern nicht. Stattdessen jede Menge Vermutungen, Sorgen und Ängste. Vor allem eine Gewinnwarnung eines bisher kaum bekannten Unternehmens trieb die Anleger um: Lumentum, das Unternehmen beliefert Apple mit der Technologie für die Gesichtserkennung beim iPhone. Durch eine Auftragskürzung eines „wichtigen Abnehmers“ werde Lumentum im laufenden Quartal deutlich weniger Umsatz und Gewinn machen als bisher angenommen, teilte das Unternehmen mit. Und dieser wichtige Abnehmer kann nur Apple sein, waren sich die Experten schnell einig.

 

30 Millionen iPhones weniger

Schon in den vergangenen Tagen hatten sich einige Analysten zu Wort gemeldet und vor eher schwachen Verkäufen bei den vor kurzem neu vorgestellten iPhone-Modellen gewarnt. Ming-Chi Kuo von TF International Securities, einer der bekanntesten Apple-Experten, hat seine Prognose für das iPhone XR für die kommenden 12 Monate sogar um 30 Millionen von bisher 100 auf nur noch 70 Millionen verkaufte Geräte reduziert. Allerdings werde sich andererseits das teurere iPhone XS besser verkaufen als zunächst angenommen und einen Teil des Abschlags beim XR wieder ausgleichen.

 

Der kräftige Kursabschlag von Apple hat gestern den gesamten Aktienmarkt mit in die Tiefe gerissen, der Dow Jones rutschte gestern um 600 Punkte ab, der Nasdaq Composite verlor fast drei Prozent an Wert. Vor diesem Hintergrund gehen die Prognosen der iPhone-Verkäufe mittlerweile alle Anleger etwas an.

 

Warnung vor der Warnung

Interessant ist ein Blick in die Vergangenheit, denn es gab in den zurückliegenden Jahren immer wieder Warnungen von Apple-Zulieferern und Apple-Analysten. So senkte im Jahr 2013 die britische Bank Barclays nach Gesprächen mit Zuliefer-Firmen ihre iPhone-Prognose. Tatsächlich verkaufte Apple dann sogar 2,4 Millionen iPhones mehr als im Durchschnitt von den Experten erwartet wurde. 2017 war es die Citi Group, die von einer „nur moderaten“ iPhone-Nachfrage ausging und die dann überrascht war, dass Apple sogar eine Million Geräte mehr verkaufte als prognostiziert.

 

Und auch zahlreiche Warnungen von Zulieferfirmen haben sich in den vergangenen Jahren als eher unzuverlässiger Indikator für die tatsächlichen iPhone-Verkaufszahlen herausgestellt. Bei der aktuellen Lumentum-Warnung ist zudem gar nicht sicher, dass Apple wirklich der erwähnte „wichtige Abnehmer“ ist, denn Lumentum hat neben Apple mit Huawei und Ciena noch zwei weitere Großkunden.

 

Zurück auf Juli-Niveau

Und die Moral von der Geschicht´, glaube den Analysten nicht. Und wer schon immer einmal günstig ein paar Apple-Aktien haben wollte, kann jetzt zugreifen. Erstmals seit Ende Juli sind sie wieder für unter 200 Dollar zu haben.

 

Apple, in US-Dollar

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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