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Luft raus bei Nordex?

Ist Senvion die Alternative?

Dienstag, 22.03.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

Fragen über Fragen. Und natürlich stellt sich auch die übergeordnete Frage, ob die Rallye an den Märkten überhaupt weitergeht. Aber hier bin ich weiterhin sehr zuversichtlich. Vor allem deswegen, weil in neun von zehn Marktkommentaren zur Vorsicht und Zurückhaltung gemahnt wird. Es wird geraten, in steigende Kurse hinein zu verkaufen und sich mit Käufen zurückzuhalten. Sehr schön, genau das ist das perfekte Sentiment für weiter steigende Kurse.

 

Konservativer Ausblick, keine Dividende

Aber jetzt zu Nordex. Aus dem Highflyer der vergangenen Jahre ist 2016 ein kleines Sorgenkind geworden. Die Aktie hat seit Jahresbeginn fast 25 Prozent an Wert verloren, allein gestern ging es nach einem für viele Anleger zu verhaltenem Geschäftsausblick um über sechs Prozent nach unten. Das Wachstum soll nur noch einstellig werden nach rund 40 Prozent Umsatzzuwachs im Vorjahr. Und eine Dividende gibt es trotz eines Nettogewinns von 52 Millionen Euro auch nicht. Nordex will zunächst die Übernahme von Acciona Windpower abschließen und Geld in zukünftiges Wachstum investieren. Wenn Sie mich fragen, eine vollkommen richtige Entscheidung. Und vor allem eine, von der die Aktionäre langfristig profitieren werden.

 

Kursziel 40 Euro

Denn langfristig ist es vor allem die Akquisition in Spanien, die für weiteres Wachstum sorgen wird – aber nur wenn die Integration optimal und zügig gelingt. Also, erst die Arbeit, dann das Vergnügen, sprich die Dividende. Und es wäre auch nicht das erste Mal, dass das bekannt konservative Management von Nordex im weiteren Jahresverlauf seine Prognose anhebt. Wer jetzt die günstigen Kurse von 25 Euro zum Kauf nutzt, der kann bis zum Ende des Jahres durchaus 60 Prozent verdienen – denn 40 Euro ist mein Minimum-Kursziel für Nordex bis Ende 2016. Und wenn es mal wieder zu Übernahmegerüchten um Nordex kommt – was sehr gut möglich ist – dann ist sogar noch mehr drin. 

 

Nordex, in Euro

 

  

Ist Senvion ein Kauf?

Weitaus weniger als gedacht ist indes für die Besitzer von Senvion drin. Der Hamburger Windanlagenbauer, der früher einmal unter Repower firmierte und auch börsennotiert war, geht nach zwischenzeitlicher Absage nun doch wieder an die Börse. Allerdings zu einem weitaus geringeren Preis. Eigentlich wollte die Eigentümer, die Finanzinvestoren Centerbridge und Arpwood über 20 Euro pro Aktien verlangen, jetzt müssen sie sich mit 15,75 Euro begnügen. Da auch das Volumen reduziert wurde, wird der Verkaufserlös nur bei 294 Millionen Euro liegen – weniger als halb so viel wie ursprünglich geplant. Bleibt die Frage, ob der deutlich reduzierte Ausgabepreis von Anlegern zum Einstieg genutzt werden sollte. Eher nicht, denn es ist nicht zu erwarten, dass aus dem jahrelangen Sorgenkind der Windbranche über Nacht ein schöner Schwan wird. Der Börsengang ist einzig und allein eine willkommene Exit-Möglichkeit für die beiden Finanzinvestoren, die auch nach dem IPO ihre noch immer üppigen Bestände eher weiter reduzieren dürften.

 

Der Handel mit den Aktien von Senvion startet übrigens morgen. Die Papiere von Nordex kann man schon heute kaufen – zu Kursen von 25 Euro. Da heißt es zugreifen! Bei Senvion sollte man sich lieber in vornehmer Zurückhaltung üben.

 

Gerade kam die Meldung über den Terroranschlag in Brüssel über die Ticker. Der DAX rutschte kurzzeitig auf 9.766 Punkte, notiert aktuell wieder bei 9.837. So schlimm dieser Anschlag auch war, nachhaltige Auswirkungen auf den Aktienmarkt sind vermutlich nicht zu erwarten. 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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