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Liebe Leser,
„Wer mutig ist, kann den Rücksetzer zum Einstieg nutzen“ hatte ich gestern zu JinkoSolar geschrieben. Der Mut hat sich nicht ausgezahlt, die Aktie notiert heute rund zwei Euro oder satte 16 Prozent niedriger als gestern. Und auch die zu Wochenbeginn empfohlene Aktie von BYD kam heute früh bin Hongkong kräftig unter Druck und verlor über fünf Prozent an Wert.
Aber auch deutsche Standardwerte erfasst gerade eine Verkaufswelle. Bayer fällt heute um weitere drei Prozent auf das niedrigste Niveau seit drei Ende 2013 und die Deutsche Bank hat wieder die wichtige 10-Euro-Marke durchbrochen – nach unten.
Währungsturbulenzen verunsichern
Natürlich hat jede der genannten Aktien seine eigene „Geschichte“, aber zweifellos spielt auch das Umfeld eine Rolle, dass sich innerhalb weniger Tage spürbar verschlechtert hat. Vor allem die Währungsturbulenzen setzen den Märkten zu, der Euro ist auf ein neues Jahrestief gerutscht, die türkische Lira bleibt schwer angeschlagen. Die Türkei-Krise und der Handelskrieg zwischen den USA und China sorgen für Verunsicherung bei den Währungen und auch am Aktienmarkt.
Bayer leidet unter Monsanto…
In einer solchen Marktphase werden auch kleinere Verfehlungen hart bestraft, wie man an der Reaktion von JinkoSolar oder Leoni sehen Kann. Und wenn gar wie bei Bayer die Risikofaktoren drastisch zunehmen, dann sorgt das führt das zu einer fast schon panikartigen Reaktion.
Tatsächlich möchte auch ich mit den wirklich kaum überschaubaren Risiken der Monsanto-Übernahmen derzeit auch keine Aktien von Bayer haben. Ganz anders sieht es da schon bei JinkoSolar aus, denn das Unternehmen blickt sogar sehr optimistisch nach vorne. Hier ist eher das Problem, dass offenbar niemand diesen Optimismus wirklich teilt. Und an der Börse zählt eben nicht die eigene Einschätzung, sondern die der Mehrheit der Marktteilnehmer.
… und BYD unter Tencent
Die Deutsche Bank bleibt eine Aktie für Trader und Zocker, für ein Langfristinvestment ist sie absolut ungeeignet. Ganz anders sieht es bei BYD aus. Hier ist fundamental alles bestens, die Wachstumsstory ist voll intakt. Für die heutige Schwäche ist in erster Linie das äußerst Schwache Umfeld an der Börse in Hongkong verantwortlich. Vor allem der dortige Marktgigant Tencent sorgt für Kummer: Erst das Verbot eines sehr umsatzstarken Videospiels, dann auch noch schwache Zahlen. Die Börse in Hongkong ist auf das niedrigste Niveau seit elf Monaten abgerutscht.
Aber wer schon etwas länger an der Börse ist, weiß, wie schnell die Stimmung wieder drehen kann – und dann hat BYD definitiv das Potenzial zum echten Outperformer. Es ist übrigens auch die einzige der in der Überschrift sechs genannten Aktien, die ich auch als langfristiges Investment sehe.
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