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Liebe Leser,
zunächst die schlechte Nachricht: Aufgrund des Umzugs unseres Fernsehsenders „Der Aktionär TV“ in neue Räumlichkeiten wird es in dieser Woche keine Sendung Maydorns Meinung geben. Halb so wild, denn die gute Nachricht ist dann doch von weitaus bedeutsamer Dimension. Zum ersten Mal seit Juli 2015 hat der Dow Jones gestern wieder die Marke von 18.000 Punkten übersprungen. Er legte um gut 100 auf exakt 18.004 Punkte zu. Bereits am Nachmittag hatte der DAX schon die wichtige 10.000-Punkte-Marke klar hinter sich gelassen und hatte 10.120 Punkte erreicht.
Dow Jones, in Punkten, 2 Jahre
Der außerordentlich freundliche Tag hat wieder einmal die vielen Pessimisten an der Börse völlig kalt erwischt. Denn die hatten sich nach den gescheiterten Ölgesprächen in Doha auf einen schwachen Wochenauftakt eingestellt und vielleicht sogar gefreut. Aber der Ölpreis hat seine Abschläge von zeitweise fünf Prozent im Laufe des Tages nahezu komplett wieder aufgeholt und den Tag nur mit einem kleinen Minus von 1,4 Prozent beendet. Auch hier hatten sich offenbar einige Marktteilnehmer verzockt, die auf fallende Ölpreise gesetzt hatten.
Netflix und IBM enttäuschen
Neben dem überraschend stabilen Ölpreis waren es auch weiter gute Unternehmensergebnisse, die den Aktienmarkt nach oben getrieben haben. Mit Morgan Stanley hat eine weitere Bank die Prognosen der Analysten übertroffen. Nach Börsenschluss schlugen auch Netflix und IBM die Erwartungen für das erste Quartal, enttäuschten allerdings beim Ausblick. Die Netflix-Aktie sackte nachbörslich um acht Prozent ab, IBM notierte fünf Prozent schwächer. Aber auch das steckt der Gesamtmarkt erstaunlich gut weg. Die US-Futures notieren sogar etwas fester als zum US-Handelsschluss und der DAX hat heute früh bereits kurzzeitig die Marke von 10.200 Punkten überwunden.
Allzeithoch zum Greifen nah
Die bemerkenswert robuste Verfassung der Aktienmärkte überrascht viele Experten. Sie haben zuletzt verstärkt vor einer aufziehenden Rezession, schlechten Unternehmensergebnissen und auch vor der Jahreszeit gewarnt. Denn in wenigen Tagen beginnt der Mai und damit bekanntlich eine historisch eher weniger gute Börsenzeit. Aber „Sell in may and go away“ könnte in diesem Jahr der falsche Rat sein, denn die hohe Diskrepanz zwischen der Stimmung viele Anleger (skeptisch bis pessimistisch) und der Entwicklung der Märkte (stabil bis steigend) könnte für nachhaltig steigende Kurse sorgen. Mittlerweile ist auch das Allzeithoch des Dow Jones wieder in greifbare Nähe gerückt. Es ist gerade einmal 350 Punkte oder knapp zwei Prozent entfernt. Insofern reicht schon ein freundlicher Tag und wir hätten ein wirklich bedeutendes Kaufsignal. Der DAX muss bis zum Rekordhoch übrigens noch über 20 Prozent steigen, aber auch das im Laufe des Jahres durchaus noch machbar.
Das etwas andere Börsenjahr
Das Börsenjahr 2016 ist auf dem besten Weg alle Statistiken zu widerlegen. Denn der in der Regel freundliche Jahresbeginn ging ordentlich in die Hose. Und im Mai zu verkaufen, dürfte sich in diesem Jahr voraussichtlich auch als Fehler herausstellen. Vielmehr sollte man sich spätestens jetzt positionieren um von einem möglicherweise überraschend heißen Börsensommer zu profitieren. Das Motto lautet also in diese Jahr: Kauf vorm Mai und bleib dabei!
Ich bin wirklich gespannt, was passiert, wenn die ganzen Skeptiker erkennen, dass sie falsch liegen und sich dann schnell mit Aktien eindecken, ja eindecken müssen.
Viele Grüße und viel Erfolg,
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