Liebe Leser,
für beste Unterhaltung ist in diesen Tagen nicht nur im australischen Dschungel gesorgt, in dem sich wie immer im Januar ein paar deutsche D-Promis mit Geldnöten gegenseitig zu therapieren versuchen. Auch an den Finanzmärkten geht es weiter rund und es gibt eine Überraschung nach der nächsten. An der Wall Street sah es gestern zeitweise nach einem echten Debakel aus, als der Dow Jones bereits 550 Punkte im Minus lag und der marktbreite S&P 500 unter sein Tief aus dem Jahr 2014 von 1.820 Punkten rutschte. Doch statt endgültig zu kollabieren, drehten die Märkte plötzlich scharf nach oben und der Dow Jones holte über 300 Punkte des Verlustes wieder auf, der Nasdaq schaffte es zeitweise sogar ins Plus. Parallel zur Trendwende am Aktienmarkt schnellte plötzlich auch der Ölpreis nach oben.
War das Panik?
Die gestrige Dschungelprüfung hat der Markt also bestanden – woher auch immer die plötzliche Kauflust gekommen ist, aber es wird sicher nicht die letzte gewesen sein. Es wird auch in den nächsten Tagen heiß hergehen an den Börsen. Die große Frage ist nur, ob wir vielleicht gestern schon das Paniktief gesehen haben, oder ob wir noch weiter abstürzen. Für ein Paniktief spricht die Tatsache, dass gestern zu Handelsbeginn 97 Prozent des Handelsvolumens fallenden Aktien zuzuordnen war – das ist ein außergewöhnlicher hoher Wert, der auf jeden Fall auf eine Panik hindeutet.
Ölpreis weiter unter Druck
Aber ob das gestrige Tagestief wirklich schon das absolute Tief der aktuellen Korrekturbewegung war, lässt sich natürlich noch nicht sagen. Zumal die asiatischen Börsen heute schon wieder dunkelrot präsentierten und auch die gestrige Erholung beim Ölpreis schon wieder abverkauft wurde. Eine nachhaltige Erholung des Ölpreises ist weiterhin nicht in Sicht. Jeden Tag werden derzeit ein bis zwei Millionen Barrel mehr produziert als verbraucht werden. Wie soll da der Preis anziehen? Aber ich sehe weiterhin die Möglichkeit, dass es dem Aktienmarkt gelingen kann, sich vom Ölpreis abzukoppeln und dass in einigen Wochen der tiefe Ölpreis sogar zum Katalysator für steigende Kurse werden kann.
Knöchel gebrochen
Die Chance ist da, dass das gestrige Tief in den USA tatsächlich das absolute Tief war. Aber selbst wenn es so ist, bleiben die Märkte angeschlagen und werden immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen. Ein Händler an der Wall Street hat gestern einen sehr treffenden Vergleich gezogen: „ Es ist wie bei einem Sportler, der sich den Knöchel gebrochen hat. Er kann nicht gleich wieder zurück aufs Spielfeld, sondern braucht Zeit, um wieder gesund zu werden. Und die braucht auch der Markt.“
Also, dann hoffen wir mal, dass die Verletzung schnell auskuriert wird. Denn die nächste Dschungelprüfung kommt bestimmt. Bleibt zu hoffen, dass die dann "ein Thorsten Legat" übernimmt. Dann sind uns die Sterne sicher.
Guten Appetit, Herr Legat
Viele Grüße und viel Erfolg
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