Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Party bei BYD und Tesla, Panik bei Volkswagen und Daimler

Dienstag, 12.09.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

es ist nicht die Frage ob, sondern nur wann in China ein Verbot für Verbrennungsmotoren kommt. Diese Aussage des chinesischen Vizeministers für Industrie und Informationstechnologie hat die gesamte Autobranche in Aufruhr versetzt – allerdings auf höchst unterschiedliche Art. Bei BYD kommt man aus dem Feiern fast gar nicht mehr heraus. Nachdem die Aktie des weltweit führenden Verkäufer von Elektroautos gestern bereits um fünf Prozent zugelegt hatte, schießt sie heute an der Börse in Hongkong um weitere zehn Prozent nach oben und damit auf ein neues Jahreshoch. Und auch Tesla spielt die Aussicht auf ein Verbrenner-Verbot in China natürlich voll in die Karten, die Aktie legte gestern an der Wall Street um satte sechs Prozent zu.  

 

Lithium-Aktien im Fokus

Bei den Lithium-Aktien stehen zunächst einmal die Produzenten wie Orocobre oder Galaxy Resources im Fokus der Anleger, deren Aktien kräftig ansprangen. Aber es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Explorationsfirmen wie Millennial Lithium so richtig durchstarten. Eine weitere sehr interessante Lithium-Aktie habe ich übrigens im E-Mobility-Depot im maydornreport. In diesem Depot befinden sich insgesamt sieben Werte rund um das Thema E-Auto, die Kernpositionen sind – natürlich – Tesla und BYD. Nach einem bisher eher verhaltenen Jahresverlauf startet das gesamte Depot gerade so richtig durch.

 

BYD, in HKD

 

Jetzt fließen die Milliarden

Elektrisch durchstarten wollen jetzt – endlich – auch die deutschen Automobilbauer. Interessanterweise haben ausgerechnet gestern – also unmittelbar nach dem angekündigten Verbrenner-Verbot in China sowohl Volkswagen als auch Daimler weitere Milliardeninvestitionen in die Elektromomibilität angekündigt. Daimler will in den kommenden Jahren zusätzliche vier Milliarden Euro investieren, VW hat seinen Elektro-Etat auf 20 Milliarden Euro hochgeschraubt, allerdings bis zum Jahr 2030, das sind also umgerechnet „nur“ rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.

 

Deutsche Autobauer im Dilemma

Die deutschen Autobauer sind also endlich aufgewacht – gut so. An der Börse kommt das allerdings weniger gut an. Weil natürlich die Milliarden für die Investitionen irgendwo herkommen müssen. Und weil man, wie es Daimler gestern richtig festgestellt hat, mit Elektroautos zunächst deutlich weniger verdienen wird. Und genau hier ist das große Dilemma: Entweder schnell viel Geld in die Hand nehmen, um den Anschluss bei der E-Mobilität nicht zu verlieren, was aber massiv auf die Gewinne drückt. Oder nur sehr sachte investieren, mit der großen Gefahr, den größten Umbruch in der Geschichte des Automobils zu verpassen.  

 

Es sieht so aus, als hätten sich die Hersteller mittlerweile – durchaus etwas panisch – für die erste Variante entschieden. An der Börse kam das nicht sonderlich gut an, insbesondere Daimler kam gestern nach der Ankündigung an einem sonst freundlichen Tag unter Druck. Kein Wunder, wird doch so immer mehr Anlegern klar, dass die fetten Jahre der deutschen Autobauer gezählt sind. BYD und Tesla haben sie indes noch vor sich. 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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