Liebe Leser,
„Der Leitzins muss nicht allzu deutlich steigen, um zu einer neutralen geldpolitischen Haltung zu gelangen.“ – vor allem dieser eine Satz von Fed-Chefin Janet Yellen war es, der die Börsianer in Kauflaune versetzte und den Dow Jones gestern auf ein neues Allzeithoch von 21.532 Punkten trieb. Auf einer Anhörung vor dem US-Kongress kündigte Frau Yellen zwar weitere Zinserhöhungen an, aber diese würden nur sehr moderat erfolgen. Wann die nächste Erhöhung erfolgt, ließ Yellen offen, man werde sich die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft und der Inflation genau ansehen.
Mit ihrem gestrigen Auftritt zerstreute Frau Yellen Befürchtungen nicht weniger Anleger, dass die Zinsen relativ zügig angehoben werden könnten. Die Reaktion war eindeutig: Die Anleiherenditen kamen zurück, die Aktienkurse legten zu. Wieder einmal haben sich viele Investoren umsonst Sorgen gemacht, die Rallye am Aktienmarkt stünde kurz vor ihrem Ende. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Daimler: Wie stark stinkt es wirklich?
Es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Daimler in Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal gebracht wird. Ein Bericht der Süddeutschen Zeitung, dass in über einer Million Autos von Daimler manipulierte Motoren stecken, hat den Kurs zeitweise auf unter 63 Euro abrutschen lassen und damit auf ein neues Jahrestief. Mittlerweile hat sich die Aktie zwar wieder auf knapp 65 Euro erholt, ist aber mit einem Minus von etwa einem Prozent noch immer einer der größten Verlierer im heute eigentlich sehr freundlichem DAX. Seit Jahresbeginn ist Daimler mit einem Minus von 7,5 Prozent übrigens DAX-Schlusslicht.
Auch wenn es keine wirklich neuen Fakten zum Abgas-Skandal bei Daimler gibt, wird dieses Thema den Konzern und eben auch die Aktie noch lange beschäftigen – und belasten. Immerhin gab es vor einigen Wochen eine Razzia bei Daimler, bei der unter anderem die Korrespondenz von 99 Mitarbeitern beschlagnahmt worden ist. Die verantwortliche Staatsanwältin teilte mit, dass es neben den zwei bisherigen einige weitere Beschuldigte geben werde.
Es ist weniger eine Frage, ob es einen Daimler-Abgas-Skandal gibt, sondern es geht lediglich darum, wie groß er ist und welchen Schaden er dem Konzern zufügen wird – sowohl monetär, als auch dem Image. In Anbetracht dieser Unsicherheit sollte um die Aktie weiterhin ein großer Bogen gemacht werden.
Daimler, in Euro
BYD: Die clevere Alternative
Wer eine hochinteressante und dazu noch relativ günstige Auto-Aktie sucht, der sollte sich ein paar Stücke von BYD (WKN A0M4W9) ins Depot legen. Die jüngsten Verkaufszahlen des chinesischen Elektroauto-Anbieters waren ausgesprochen gut, darüber hinaus ist BAY der weltweit führende Anbieter von Elektrobussen, die sich einer rasch wachsenden Nachfrage erfreuen.
BYD, in HKD
Viele Grüße und viel Erfolg,
|