Liebe Leser,
wenn es noch einen Indikator gebraucht hätte, wohin die Reise an der Börse in den nächsten Wochen und Monaten wohl geht, dann war es der gestrige Handelstag. Nachdem die Märkte zunächst völlig geschockt auf den überraschenden Wahlsieg von Donald Trump reagiert hatten und der Dow-Jones-Future in einer ersten Reaktion um 800 Punkte abstürzte, beendete er den Handel letztlich mit einem satten Plus von 250 Punkten. Bis zum Allzeithoch sind es jetzt nur noch 80 Pünktchen – und wenn es überschritten wird, könnte die Jahresendrallye wirklich starten – nur dass sie dann eben nicht nach Hillary Clinton sondern nach Donald Trump benannt wird.
Pharmawerte ganz oben auf der Kaufliste
Im Vorfeld der Wahl wurde viel geschrieben über die Gewinner- und Verlierer-Aktien der beiden Präsidentschaftskandidaten. Gestern wurde dann sehr deutlich, dass es vor allen Aktien aus der Bau-, der Finanz-, der Rüstungs und vor allem aus der Pharmabranche waren, die am stärksten zugelegt haben. So waren die größten Gewinner im DAX gestern Fresenius, Bayer und Merck, die Gewinne zwischen fünf und sieben Prozent einfahren konnten.
Feierstimmung in Leverkusen
Vor allem in der Bayer-Zentrale dürfte gestern der eine oder andere Sektkorken durch die nasskalte deutsche Luft geflogen sein. Die gut 400.000 Dollar Wahlkampf-Spende für Donald Trump aus Leverkusen dürften sich mehr als bezahlt machen. Denn Bayer profitiert gleich doppelt von der zu erwartenden Politik von Donald Trump. Zum einen, weil jetzt der bei einem Wahlsieg Clintons zu erwartende Druck auf die Preise von Medikamenten wohl ausbleibt – und Bayer ist einer der ganz großen Player auf dem US-Pharmamarkt. Zum anderen, weil es unter Trump zu keinen Diskussionen kommen dürfte, was Gentechnik-Pflanzen betrifft. Sehr zur Freude des weltweit führenden Saatgut-Konzerns Monsanto, der ja bekanntlich jetzt zu Bayer gehört.
Chance auf 50 Prozent Gewinn
Die Bayer-Aktie ist gestern auf das höchste Niveau seit Mitte September gestiegen und legt heute weiter zu. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann die 100-Euro-Marke wieder überschritten wird. Das Ziel für das kommende Jahr ist zunächst das Allzeithoch aus dem Jahr 2015 – und das lag mit 146 Euro gute 50 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Bayer, in Euro
Viele Grüße und viel Erfolg,
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