Liebe Leser,
auf Donald Trump ist – leider – doch Verlass. Natürlich hat er in dem von ihm angezettelten Handelsstreit mit China noch einmal nachgelegt. Und zwar so richtig. Um satte 200 Milliarden Dollar will der US-Präsident das Volumen der Zölle auf chinesische Importe erhöhen. Damit wird das bisherige Volumen von 34 Milliarden Dollar mal eben versechsfacht. Das kommt natürlich gar nicht gut an den Börsen an, vor allem nicht in Asien. In China geht es um rund zwei Prozent nach unten. Aber auch die US-Futures sind tiefrot, der Dow Jones rutscht um über 200 Punkte ab.
Und was macht China?
Natürlich sind die Chinesen „not amused“ über die drastische Verschärfung an der Zollfront. Und natürlich wird man darauf reagieren, sollten die neuen Trump-Zölle denn auch wirklich kommen. Aber das wird nicht ganz einfach, denn China kann das Zoll-Volumen auf maximal 160 Milliarden Dollar erhöhen, denn mehr importieren die Chinesen gar nicht aus den USA. Trump hat indes noch ordentlich Luft nach oben. Die jährlichen Importe aus China haben ein Volumen von 500 Milliarden Dollar.
Die US-Importe aus China sind mit rund 500 Milliarden mehr als drei Mal so groß wie die chinesichen Importe aus den USA.
„Leicht zu gewinnen“
Jetzt wird klar, was Donald Trump vor einigen Monaten meinte, als er ankündigte, dass „Handelskriege gut und leicht zu gewinnen“ seien. Was ihm allerdings offenbar nicht in den Kopf gehen will, ist die hundertfach belegte Erkenntnis, dass es in einem Handelskrieg keinen Gewinner gibt, sondern nur Verlierer.
Wirklich schade, dass jetzt wieder das Thema Zölle alles andere überlagert und vor allem auf die Stimmung an den Börsen drückt. Aber wenn dann in der kommenden Woche die Ergebnis-Saison in den USA so richtig Fahrt aufnimmt, kann sich das auch schnell wieder ändern.
Viele Grüße und viel Erfolg,
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