Liebe Leser,
den ersten Sieg hat Hillary Clinton schon eingefahren: Mit 4 zu 2 Stimmen hat sie sich im Dörfchen Dixville Notch gegen Donald Trump durchgesetzt. An der Börse ist man seit gestern Abend ohnehin sicher, dass Clinton das Rennen macht, anders ist der 370-Punkte-Anstieg des Dow Jones nicht zu erklären.
Nate Silver weiß, wer die Wahl gewinnt
In allen Umfragen hat Hillary Clinton mittlerweile wieder einen kleinen Vorsprung, nachdem ihr Trump ja in der vergangenen Woche sehr nahe gekommen war und in einigen Befragungen sogar vorne lag. Für den amerikanischen Statistiker Nate Silver war der Wahlausgang hingegen durchweg klar, auch wenn die Wahrscheinlichkeiten schwankten. Der zuletzt festgestellte Wert sieht Clinton mit einer Sieg-Wahrscheinlichkeit von immerhin 72 Prozent relativ klar vorne. Nate Silver hat schon vor vielen Jahren ein komplexes Analysemodell entwickelt, das den Wahlausgang in jedem einzelnen Bundesstaat prognostiziert. Und dieses Modell hat nicht nur bei den vergangenen beiden Wahlen den US-Präsidenten richtig vorhergesagt, sondern bis auf Indiana im Jahr 2008 auch den richtigen Gewinner in allen US-Bundesstaaten.
Mit diesem Link können Sie die detaillierte Analyse von Nate Silver einsehen.
Angriff auf das Allzeihoch
Und wie geht es dann an der Börse weiter, wenn Hillary Clinton tatsächlich im Laufe der kommenden Nacht als Siegerin feststeht? Die meisten Experten prognostizieren einen moderaten Anstieg der Kurse um zwei bis maximal fünf Prozent. Ich denke, dass der Anstieg deutlich stärker ausfallen könnte. Denn wenn der Dow Jones erst einmal sein bisheriges Allzeithoch überschreitet – und das ist nur noch 400 Punkte oder umgerechnet gut zwei Prozent entfernt –, dann könnte es eine echte Jahresendrallye geben.
Endlich Klarheit
Bisher hatten vor allem zwei Sorgen die Börsianer umgetrieben: Der ungewisse Wahlausgang und die Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung. Bei den Zinsen ist man sich mittlerweile einig, dass es im Dezember eine kleine Zinserhöhung geben wird und spätestens morgen früh um sechs Uhr deutscher Zeit sollte auch klar sein, wer der neue US-Präsident wird – oder besser gesagt die neue US-Präsidentin.
Natürlich kann man Trump nicht völlig abschreiben, aber es müsste schon etwas sehr Außergewöhnliches passieren, dass er das Ruder doch noch herumreißt. Dennoch dürften nach dem überraschenden Brexit-Votum vor einigen Monaten noch immer viele Investoren Absicherungen gegen einen möglichen Trump-Sieg haben. Und diese dürften dann spätestens morgen aufgelöst werden, was die Kurse zusätzlich nach oben treiben sollte.
Dow Jones
Viele Grüße und viel Erfolg,
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