Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Bitcoin ist „schädliches Gift“, steigt aber trotzdem! 70 Prozent sehen Gefahr für Aktien

Donnerstag, 15.02.2018

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

ich hoffe, Sie haben sich gestern Vormittag noch ordentlich mit Bitcoins eingedeckt oder sich zumindest das eine oder andere Bitcoin-Zertifikat „gegönnt“, denn heute notiert die Kryptowährung Nummer 1 doch glatt 800 Dollar oder umgerechnet gut zehn Prozent höher als gestern um diese Zeit. Wie erwartet, stellte sich der Sprung über die Marke von 9.000 Dollar als Kaufsignal heraus und lockte weitere Käufer an. Mit aktuell 9.700 Dollar ist der Bitcoin jetzt sogar wieder kurz davor, fünfstellig zu werden.

 

Bitcoin „blödsinnig“

Am Comeback des Bitcoin konnten auch die Äußerungen von Charlie Munger, dem Partner von Warren Buffett nichts ändern. Der 93-jährige Munger hat den Bitcoin als „schädliches Gift“ bezeichnet, der Hype um die Kryptowährung sei seiner Ansicht nach „vollkommen blödsinnig“. Nicht der erste, der das behauptet – und auch sicherlich nicht der letzte. Aber all die Bitcoin-Kritiker übersehen – oder wollen übersehen –, dass bei einem Bitcoin-Gesamtmarktwert von gut 160 Milliarden Dollar sich nicht nur ein paar durchgeknallte Spekulanten mit dem Bitcoin rumzocken, sondern er längst zu einer auch von etablierten Vermögensverwaltern und Fondsmanagern akzeptierten Asset-Klasse aufgestiegen ist. Zu dieser Einschätzung kommt jetzt übrigens auch die Research-Abteilung der US-Investmentbank JPMorgan, die den Bitcoin und andere Kryptowährungen als „ganz normales Instrument zur Diversifizierung von Aktien- und Anleiheportfolios“ bezeichnet, wenn auch erst in einigen Jahren.

 

Pessimismus auf 10-Jahreshoch

Eine andere US-Bank, die BofA Merrill Lynch, hat gerade wieder ihre monatlichen Umfrageergebnisse unter Fondsmanagern veröffentlicht. Und das Ergebnis hatte es in sich: 70 Prozent der Manager sehen Ungemach auf den Aktienmarkt zukommen, sie sind der Auffassung, die weltweite Wirtschaft befinde in einem „späten Stadium“. Einen so hohen Wert an Pessimisten hatte es zuletzt vor zehn Jahren gegeben, im Januar 2008.

 

Die gelbe Kurve zeigt den Prozentsatz der Fondsmanager, die ein "spätes Stadium" der Wirtschaft sieht:

Auf der einen Seite ist das natürlich durchaus besorgniserregend, weil ja bekanntlich im weiteren Verlauf des Jahres 2008 die Finanzkrise mit voller Wucht auf den Aktienmarkt durchschlug und zu dramatischen Kursverlusten führte. Aber auf der anderen Seite ist ein hoher Wert an Pessimisten und eine gleichzeitig auch deutlich reduzierte Aktienquote (von 55 auf nur noch 43 Prozent) auch als Kontraindikator zu sehen. Größere Korrekturen oder Markteinbrüche gibt es fast ausschließlich in sehr optimistischen oder sogar euphorischen Marktphasen. Und die haben wir definitiv gerade nicht.

 

Aktienmarkt zeigt sich „inflations-immun“

Ein ganz klares Zeichen von Stärke gab es übrigens gestern, als die deutlich schlechter als erwartet ausgefallenen US-Inflationszahlen den Aktienmarkt nur kurz irritierte, er dann aber seine Erholung fortsetzte. Der Dow Jones, zwischenzeitlich schon 150 Punkte im Minus, beendete den Handel gestern schließlich mit einem satten Plus von 253 Punkten.

 

Meine Meinung: Skeptische Fondsmanager und ein Aktienmarkt der Negativ-Nachrichten locker abschüttelt sind eine geradezu ideale Kombination für eine Fortsetzung der laufenden Erholung. Und was den Bitcoin betrifft, ist das Erreichen der 10.000er-Marke wohl nur noch eine Frage von Stunden.

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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