Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Die Angst vor der Angst und warum Cash (noch) King ist

Dienstag, 15.01.2019

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

3.066.000.000.000 Dollar – das ist die Summe, die Amerikaner derzeit in Geldmarktfonds investiert haben. Allein in der ersten Januar-Woche sind 19 Milliarden Dollar dazugekommen. Die jetzt erreichten 3,07 Billionen Dollar sind der höchste Stand seit neun Jahren. Gleichzeitig wurde, wie schon in den letzten Wochen des vergangenen Jahres, Geld aus Aktien und Anleihen abgezogen. Die US-Anleger haben ihre „Liebe zum Cash“ wiederentdeckt, Cash ist wieder King. Und das lässt sich auch erklären, denn in den USA gibt es im Gegensatz zur Situation bei uns wieder halbwegs ordentliche Zinsen am Geldmarkt. Immerhin rund 2,4 Prozent Zinsen pro Jahr werden nach der erneuten Anhebung der US-Leitzinsen mittlerweile wieder gezahlt.

 

Die große Angst

Aber die Zinsen sind natürlich nicht der Hauptgrund für den anhaltend üppigen Geldfluss in den Geldmarkt. Natürlich ist es vor allem die Angst, die Anleger aus Risikoanlagen wie Aktien oder Anleihen in die sicheren Geldmarktfonds treibt. Die Angst vor den starken Schwankungen, die Angst einem längeren Bärenmarkt, die Angst vor einer Rezession – und natürlich allen voran die Angst vor Kursverlusten.

 

Herbeigeredete Rezession?

Aber sind diese Ängste wirklich berechtigt? Oder ist es nicht eher die Angst vor der Angst, die die Anleger umtreibt. Genau das vermutet der Chef der Citigroup. Auf dem Analystencall zu den gestern vorgelegten Quartalszahlen der US-Bank sprach Michael Corbat von einem Missverhältnis zwischen dem, was er in seinem Business sieht und dem, was am Markt gesprochen wird. Er sieht keinerlei Anzeichen einer Abkühlung. Das größte Risiko der Weltwirtschaft sei seiner Ansicht nach, dass man sich in „eine Rezession hineinrede“.

 

Citigroup mit starken Zahlen

Ganz nebenbei hat die Citigroup auch sehr gute Zahlen vorgelegt. Der Gewinn ist im vierten Quartal 2018 um 26 Prozent auf 1,61 Dollar pro Aktie gestiegen, was über den Prognosen von 1,55 Dollar lag. Die Aktie legte um gut vier Prozent zu – ein schöner Auftakt der gerade beginnenden Ergebnis-Saison und vielleicht ein Zeichen, dass die Erwartungen dieses Mal doch etwas zu pessimistisch sind. Im Durchschnitt wird für das vierte Quartal ein Gewinnanstieg um 10,6 Prozent erwartet und damit deutlich weniger als die teilweise weit über 20 Prozent Wachstum in den vorangegangenen Quartalen.

 

Es wird spannend

Heute wird J.P.Morgan seine Zahlen vorlegen, morgen kommen dann Goldman Sachs und die Bank of America und am Donnerstag ist dann mit Netflix der erste große Technologiekonzern mit der Vorlage der Bilanz dran. Am Ende der Woche wird man sich ein erstes Bild machen können, ob die Angst vor der Angst vielleicht doch etwas zu überzogen war. Und dann könnte es auch ganz schnell wieder vorbei sein, mit Cash als King. Denn die Angst, Kurssteigerungen zu verpassen, könnte schnell wieder in den Vordergrund rücken.

 

Börsentag in Dresden

Wenn Sie noch ein paar Aktientipps oder persönliche Ratschläge brauchen, dann kommen Sie doch am Samstag nach Dresden. Dort findet der meiner Ansicht nach beste und interessanteste Börsentag des Jahres statt. Auch ich werde am 19. Januar in Dresden sein und um 10:00 Uhr einen Vortrag halten. Weitere Informationen und die Online-Anmeldung finden Sie auf:

boersentag-dresden.de


Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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