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Clinton oder Trump? Vollkommen egal, die Börse feiert jetzt schon!

07.11.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

die zunehmende Sorge, dass Donald Trump die Wahlen am Dienstag doch noch gewinnen könne, hatte in den zurückliegenden beiden Wochen zur längsten Verlustserie am US-Aktienmarkt seit 36 Jahren geführt. Neun Verlusttage in Folge hatte es beim S&P 500 zuletzt im Jahr 1980 gegeben. Beendet wurde die damalige Serie übrigens am 12. Dezember, dem Tag als die Apple-Aktie ihr Börsendebut gab – lang ist´s her.

 

Heute ist Apple das teuerste Unternehmen der Welt und es heißt allgemein, dass Apple eine der wenigen Aktie ist, die von einem Wahlsieg Trumps profitieren könne. Aber sonst wird  bei einem Trump-Triumph von vielen Experten ein Börseneinbruch von 10 bis 15 Prozent befürchtet. Kein Wunder also, dass die sich bis vergangenen Freitag stetig verbessernden Umfragewerte von Trump die Märkte zuletzt belastet haben.

 

Doch wieder alles klar?

Und jetzt die abrupte Wende: Das FBI hat übers Wochenende Hillary Clinton in der nicht enden wollenden E-Mail-Affäre entlastet – und schon liegt sie wieder recht klar vorne in der Wählergunst. Und die Reaktion an den Märkten lässt sich gut am DAX ablesen, der zum Wochenauftakt um satte 140 Punkte zulegen kann.

 

Natürlich ist die Wahl damit noch nicht entschieden – spätestens seit dem Brexit-Votum wissen die Börsianer, dass Umfragen alles andere als eine sichere Bank sind. Trump kann immer noch gewinnen. Und was dann? Geht dann die Welt unter? Wird die Börse abgeschafft? Steigen dann abrupt die Zinsen? Dreimal nein. Die Märkte wären vielleicht einige Tage irritiert – ähnlich wie beim Brexit-Votum – würden dann aber schnell wieder zur Tagesordnung übergehen. Es gibt da bekanntlich diesen wirklich sehr treffenden Börsenspruch: Politische Börsen haben kurze Beine. Haben sie!

 

Das „kleinere Übel“

Was die Börse ganz und gar nicht mag ist Unsicherheit. Und das ist auch der Hauptgrund, warum es zuletzt so nach unten ging. Es war einfach unklar, wer die Wahl gewinnt. Damit ist es – hoffentlich – am Mittwochmorgen vorbei, wenn nach einem – nochmal hoffentlich – klaren Wahlausgang der nächste US-Präsident feststeht. Dann ist der Unsicherheitsfaktor US-Wahl endlich Geschichte und die Anleger können sich wieder um die wirklich wichtigen Dinge kümmern. Natürlich wäre es besser, wenn „das kleinere Übel“ Clinton die Wahl gewinnen  würde, aber auch Trump würde man sich letztlich arrangieren.

 

Verspekuliert

Aber jetzt sieht es tatsächlich so aus, als hätte Clinton wieder relativ klar die Nase vorn – und das führt offenbar dazu, dass viele Investoren ihren Käuferstreik der vergangenen beiden Wochen aufgeben und vielleicht die eine oder andere eingegangene Absicherung gegen fallende Kurse wieder aufgelöst wird. Und wie immer, wenn die Mehrheit der Marktteilnehmer falsch liegt, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben.  

 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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