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50 Prozent Elektroautos – heute Norwegen, morgen Deutschland

Dienstag, 14.03.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

in der heutigen Ausgabe geht es weniger um Aktien oder Finanzmärkte, sondern es geht um einen Markt, der nicht weniger spannend als der Aktienmarkt ist und bei dem die Meinungen ähnlich weit auseinander gehen. Die einen sagen, Elektroautos werden sich nie wirklich durchsetzen und auch in 20 Jahren nur ein Nischendasein fristen. Die anderen prognostizieren, dass schon in wenigen Jahren ausschließlich elektrisch betriebene Fahrzeuge verkauft werden. Und zwar nicht etwa, weil Autos mit Benzin- oder Dieselmotor dann verboten werden, sondern weil die Käufer sie einfach nicht mehr haben wollen. Weil sie sich ganz bewusst für eine elektrisch betriebenes Auto entscheiden und die zahlreichen Vorteile zu schätzen wissen.

 

Kräftig, aber leise – der „Ioniq“ von Hyundai

Ich möchte hier nur zwei Dinge nennen, die mir erst Ende vergangener Woche aufgefallen bin, als ich eine Probefahrt mit dem neuen Elektroauto von Hyundai gemacht habe, dem Ioniq. Es ist wirklich beeindruckend wie auch ein kleineres Elektroauto mit „nur“ 120 PS am Gas – oder besser gesagt am Strom – hängt, wie direkt die Kraft auf die Straße übertragen wird. Und es ist einfach angenehm, ohne Motorgeräusch durch die Gegend zu „surren“. Als ich nach der Ioniq-Probefahrt wieder in meinen VW-Diesel gestiegen bin, habe ich mich fast gestört gefühlt vom irgendwie doch recht deutlich wahrnehmbaren Motorgeräusch.

 

Der elektrische Ioniq von Hyundai mit 280 Kilometer Reichweite.

 

(Fast) saubere Sache

Aber damit ist es morgen vorbei, denn dann werde ich meinen Tesla Model S in München abholen und dann zukünftig nicht nur mehr Beschleunigung bei weniger Lautstärke erleben, sondern auch mit das gute Gefühl, keinen Dreck mehr in die Luft zu pusten. Natürlich bin ich mir bewusst, dass der Strom in meiner Batterie noch immer zu 40 Prozent mit „dreckiger“ Kohle erzeugt wird, aber zumindest 30 Prozent des deutschen Stroms stammen mittlerweile aus Erneuerbaren Energien.

 

Maydorns Meinung wird dann morgen nicht erscheinen. Aber dafür ist die heutige Ausgabe etwas länger, denn natürlich soll auch noch die Überschrift der heutigen Ausgabe aufgelöst werden. Und zwar mit dem Editorial meines aktuellen maydornreports:

 

Was glauben Sie, wann in Deutschland erstmals mehr Elektroautos neu zugelassen werden als Autos mit Verbrennungsmotor? Einige von Ihnen werden vermutlich „nie“ antworten und damit das aussprechen, was sich die meisten herkömmlichen Autohersteller insgeheim wünschen.

 

Die Mehrheit von Ihnen wird diesen Zeitpunkt wohl erst in zehn oder mehr Jahren erwarten. Kein Wunder, lag der Anteil von Elektroautos bei den Neuzulassungen im vergangenen Jahr in Deutschland doch bei mageren 1,8 Prozent, ohne Hybrid-Autos sogar nur bei 0,3 Prozent. Ich könnte mir aber dennoch durchaus vorstellen, dass es schon im Jahr 2020 oder 2021 so weit sein könnte, vorausgesetzt die großen Autokonzerne bringen ihre zuletzt vorgestellten Modelle auch zu vernünftigen Preisen auf den Markt.

 

50 Prozent Elektroautos – eine Zukunftsvision? Nicht so in Norwegen, da wurde diese Schwelle tatsächlich schon im Januar 2017 überschritten. 18 Prozent aller neu in Norwegen zugelassenen Fahrzeuge waren Elektroautos, weitere 34 Prozent Hybridfahrzeuge, macht zusammengerechnet 52 Prozent.

 

Warum Elektroautos in Norwegen so erfolgreich sind? Ganz einfach: weil sie dank der sehr üppigen Förderung nicht teuer und teilweise sogar billiger sind als vergleichbare Benziner. Zudem gibt es ein sehr gut ausgebautes Netz an Ladestationen. Darüber hi­naus dürfen Elektroautos zum Teil die Busspuren benutzen und auf ausgewählten Parkplätzen kostenlos parken.

 

Das Beispiel Norwegen zeigt sehr gut, wie schnell sich – selbst die heutigen größtenteils weder schönen noch von den Fahrleistungen her überzeugenden – Elektroautos verkaufen, wenn die zwei wichtigsten Voraussetzungen gegeben sind: attraktive Preise und eine gute Lade-Infrastruktur. Und in beides kommt gerade mächtig Bewegung. Die 50-Prozent-Marke könnte auch in Deutschland schneller erreicht werden, als es so manchem lieb sein dürfte.

 

Ich dagegen freue mich über jedes Elektroauto mehr auf Deutschlands Straßen und werde ab morgen selber eines fahren. Die nächste Ausgabe von Maydorns Meinung gibt es dann wie bereits erwähnt am Donnerstag.


Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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