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Applaus für Super Mario – kauft er jetzt auch Aktien?

Donnerstag, 08.09.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

den größten Applaus auf der gestrigen Vorstellung des neuen iPhone 7 erhielt nicht etwa Apple-Chef Tim Cook sondern Shigeru Miyamoto. Kennen Sie nicht? Macht nichts, denn Sie kennen sicherlich Super Mario, die wohl bekannteste Spielfigur der Welt. Und Miyamoto hat Super Mario vor 35 Jahren erfunden. Und bringt ihn jetzt zusammen mit Nintendo aufs iPhone. Endlich darf wieder gehüpft werden… .

 

Super Mario ist wieder da!

 

Super Mario und sein Erfinder Shigeru Miyamoto

 

Und was macht Super Mario 2?

Ob der andere Super Mario heute auch Applaus bekommt, wird sich zeigen. Denn heute wird EZB-Chef Mario Draghi ankündigen, ob er auf das laufende Anleihekaufprogramm noch eine Schippe drauflegt. Es steht eine Verlängerung des im März 2017 auslaufenden Programms auf dem Plan. Spekuliert wird auch über eine Aufstockung der Ankaufsgrenze bei Staatsanleihen, die bisher bei 33 Prozent einer Emission liegt. Zukünftig könnte diese Grenze auf 50 Prozent erhöht werden. Denkbar ist auch eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms auf Anleihen von Banken, die bisher ausgenommen waren.

 

Und dann gibt es da ja noch die Mutmaßungen, dass die EZB auch auf dem Aktienmarkt aktiv werden könnte, ähnlich wie die japanische und die Schweizer Notenbank, die schon lange massiv ETFs und auch direkt Aktien kaufen. Ein solcher Schritt würde einige Vorteile mit sich bringen. Die Notenbank hätte beim Kauf von Dividendenpapieren weitaus höhere Erträge als bei Anleihen, die bekanntlich nahe oder sogar unter der Nulllinie rentieren und sie könnte im Gegenzug den Kauf von Anleihen herunterfahren, die so langsam wirklich knapp werden.

 

Kauft die EZB jetzt Aktien?

Und natürlich würde allein die Ankündigung der EZB, zukünftig auch Aktien zu kaufen, zu einem wahren Kursfeuerwerk an den Börsen führen. Und dann aber auch langfristig für ordentlich Nachfrage und steigende Kurse sorgen. Wie sinnvoll es ist, dass die Notenbanken auch auf dem Aktienmarkt mitmischen und welche Folgen das langfristig hat, ist eine ganz andere Frage. Denn auch das Volumen am Aktienmarkt ist nicht unbegrenzt groß, er ist sogar weitaus kleiner als der Markt für Anleihen. Wie sinnvoll ist es, wenn irgendwann die Notenbanken ein Drittel oder gar die Hälfte der Aktien eines Unternehmens besitzen?

 

Aber so weit sind wir – zum Glück – noch nicht. Heute geht es erst einmal darum, ob es überhaupt zu einem solchen Schritt kommt. Es geht – um im Bild zu bleiben – darum, ob heute auch der EZB-Mario ähnlich wie gestern das Original von Nintendo springt – nämlich über seinen eigenen Schatten. Angesprungen ist heute früh übrigens die Aktie von Nintendo – und zwar um satte 13 Prozent. Mal sehen welche Kurssprünge der EZB-Super-Mario heute so verursacht… .

 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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