Liebe Leser,
JinkoSolar hat gestern die lange erwarteten Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und dabei die Gewinnprognose der Analysten klar verfehlt. Statt 0,69 Dollar pro Aktie hat der chinesische Solarkonzern nur 0,28 Dollar verdient. Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten. Die Aktie brach gestern Mittag um zeitweise über zehn Prozent ein. In Deutschland lag das Tagestief bei nur noch 20,30 Euro. Auch ich war zunächst irritiert angesichts des wirklich enttäuschenden Gewinns. Vor allem weil der Umsatz mit 1,17 Milliarden Dollar klar über den Prognosen von knapp einer Milliarde Dollar lag.
Hohe Nachfrage drückt den Gewinn
Aber bei genauerer Durchsicht der Quartalsbilanz wurde schnell klar, was den Gewinn so geschmälert hat. Es war überraschenderweise ausgerechnet die zu starke Nachfrage. Denn um die zu bedienen musste JinkoSolar einen großen Teil seiner Module extern produzieren lassen – und zwar zu deutlich höheren Kosten. Und genau das hat nicht unerheblich auf die Margen gedrückt und den Gewinn entsprechen niedrig ausfallen lassen.
Nachkauf für das Solar-Depot
Mit der Erkenntnis, dass ohne die externe Produktion die Gewinnprognose sogar deutlich übertroffen worden wäre, war die Konsequenz für mich klar: Kaufen! Und so habe ich gestern um 13:30 Uhr die Leser des maydornreport informiert, dass die Position von JinkoSolar zu Kursen von 21,00 Euro aufgestockt wird.
Natürlich ist es noch viel zu früh, um beurteilen zu können, ob dieser Nachkauf die richtige Entscheidung war, aber zumindest der gestrige Tagesverlauf lässt darauf hoffen. Denn mit zunehmender Handelsdauer reduzierte die Aktie von JinkoSolar ihre Abschläge, um am Haupthandelsplatz in New York schließlich sogar noch die Gewinnzone zu erreichen. Nachbörslich legte die Aktie dann noch weiter zu. Der letzte Kurs an der Wall Street lag bei 27,44 Dollar, was in etwa 23,00 Euro entspricht.
JinkoSolar, in US-Dollar, Tageschart 6. September
Starke Prognose
Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Kurs in den folgenden Tagen noch weiter zulegt. Denn Jinkosolar hat angekündigt, die Produktionskosten weiter zu senken. Gleichzeitig erwartet man im zweiten Halbjahr stabile Verkaufspreise, was sich in Kombination dann entsprechend positiv auf die Marge auswirken wird. Im laufenden dritten Quartal wird der Umsatz zwar auf 900 Millionen Dollar zurückgehen, aber damit liegt er weit über den Prognosen der Analysten, die derzeit nur mit 770 Millionen Dollar rechnen.
Kaufkurse
Viele Anleger und Analysten, aber auch die zahlreichen Leerverkäufer sind gestern auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Insofern ist jetzt durchaus eine ordentliche Gegenbewegung zu erwarten. Auch wenn es die Aktie jetzt nicht mehr für 21 Euro gibt, Kurse unter 23 Euro sind immer für mich klare Kaufkurse.
Und noch etwas: Wenn Sie zukünftig auch von den konkreten Kauf- und Verkaufsempfehlungen des maydornreport profitieren wollen, dann sollten Sie ihn lesen. 13 Ausgaben gibt es zum Vorzugspreis von 79 Euro.
Viele Grüße und viel Erfolg,
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