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Kurssturz bei SolarEdge – das steckt dahinter

Mittwoch, 11.05.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

vermutlich werden einige von Ihnen meiner Empfehlung gefolgt sein und sich Aktien von SolarEdge in ihr Depot gelegt haben. Schließlich habe ich die Aktie ja auch in einer Studie als 165-Prozent-Chance empfohlen. Um es vorwegzunehmen: Ich bleibe bei meiner Empfehlung und ich gehe auch weiterhin davon aus, dass die Aktie Kurse von über 40 Euro erreichen kann. Aber gestern mussten die Anleger einen herben Rückschlag verkraften. Ich habe den Lesern meines Börsenbriefes maydornreport mit mehreren Updates gestern und heute bereits die Hintergründe des plötzlichen Kurseinbruchs erläutert und möchte natürlich auch die Leser von Maydorns Meinung auf dem Laufenden halten. Daher hier alle wichtigen Fakten rund um die aktuelle Situation bei SolarEdge:

 

Q3-Zahlen klar über den Erwartungen

SolarEdge hat am Montagabend seine Quartalszahlen vorgelegt und die Erwartungen der Analysten klar übertroffen, der Ausblick viel aber eher vorsichtig aus. Der Umsatz stieg im Ende März abgelaufenen Quartal um 45 Prozent auf 125,2 Millionen Dollar und lag damit leicht über den Prognosen von 123,3 Millionen Dollar. Der Gewinn übertraf mit 0,51 Dollar pro Aktie die erwarteten 0,41 Dollar deutlich.

 

Zurückhaltender Ausblick

Die Bruttomarge lag mit 32,5 Prozent klar über den eigenen Prognosen. Im laufenden vierten Quartal wird sie voraussichtlich auf 29 bis 31 Prozent zurückgehen, teilte SolarEdge mit. Das sollte aber ausreichen, um die von den Analysten erwarteten 0,48 Dollar Gewinn pro Aktie zu schaffen. SolarEdge selbst gab hier keine Prognose ab. Wohl aber beim Umsatz, er soll im vierten Quartal 125 und 134 Millionen Dollar erreichen. Die Analysten waren hier bisher etwas optimistischer und hatten mit 129 bis 140 Millionen Dollar gerechnet.

 

Das Problem, das keines ist

So weit so gut, oder zumindest fast gut. Aber das Problem war ein anderes: Zusammen mit SolarEdge hat auch der Solar-Installateur SolarCity Zahlen vorgelegt und die waren alles andere als gut, vor allem der Ausblick fiel extrem schwach aus. Die Aktie stürzte daraufhin um zeitweise fast 30 Prozent ab. Davon ist indirekt auch SolarEgde betroffen, denn SolarCity ist ein wichtiger Kunde von SolarEdge. Oder besser gesagt „war“ ein wichtiger Kunde. Denn mittlerweile ist der Anteil von Solarcity am Gesamterlös von SolarEdge auf unter zehn Prozent zurückgegangen, wie SolarEdge am Montag auf dem Conference Call mitteilte. Das können zwar immer noch 9,9 Prozent sein, aber nicht mehr 20 oder 30 Prozent die es früher einmal waren.

 

Goldman Sachs macht die Kehrtwende

Aber genau diesen massiv geschrumpften Zusammenhang zwischen SolarEdge und SolarCity hat ein Analyst von Goldman Sachs zum Anlass genommen, seine Kaufempfehlung für SolarEdge auf „Halten“ zu reduzieren, die Aktie von der Conviction Buy List zu nehmen und das Kursziel für die Aktie von 42 auf 25 Dollar zu senken. Und die Stimme von Goldman Sachs hat an der Börse bekanntlich ein besonderes Gewicht. Aber es ist auch nicht die einzige und andere Experten sehen die Lage längst nicht so pessimistisch und sehen in den niedrigen Kursen der Aktie sogar eine Kaufgelegenheit. Dieser Auffassung kann ich mich nur anschließen.

 

In der heutigen Ausgabe des maydornreport, die ich gerade schreibe, werde ich die Aktie von SolarEdge noch einmal ausführlich analysieren und die auch die Argumente der Analysten aufführen, die wie ich an ihrer positiven Einschätzung festhalten.

 

Klar unterbewertet

Um zu verdeutlichen wie unterbewertet die Aktie aktuelle ist nur so viel: SolarEdge notiert mit 19 Dollar fast auf dem Niveau des IPO-Preises (18 Dollar) vom März 2015. Aber mittlerweile hat sich der Quartalumsatz um 45 Prozent erhöht, der Gewinn ist um 155 Prozent in die Höhe geschnellt und der Cashbestand ist von 139 auf 172 Millionen Dollar angewachsen. Kurse unter 20 Dollar (17,50 Euro) sind meiner Ansicht nach klare Kaufkurse.

 

Solaredge, in US-Dollar

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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