Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Der gefährliche Börsenmonat September

Montag, 03.09.2018

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

"Der Oktober ist einer der besonders gefährlichen Monate, um in Aktien zu spekulieren. Die anderen gefährlichen Monate sind November, Dezember, Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August und September." Diese Aussage vom US-Schriftsteller Mark Twain ist natürlich nicht falsch, aber wenn es einen besonders „gefährlichen“ Börsenmonat gibt, dann ist es nicht der Oktober, sondern der September.

 

Kein Monat ist schlechter als der September

Was den Technologieindex Nasdaq Composite betrifft, ist es seit dessen Einführung im Jahr 1971 der September sogar der einzige Monat mit einer negativen Performance. Das durchschnittliche Minus lag bei 0,29 Prozent. Deutlich schlechter verlief der September für den S&P 500 und den Dow Jones. Seit 1928, also seit 90 Jahren, verlief der September in 55 Prozent der Fälle negativ für den S&P 500, im Schnitt gab er um 1,01 Prozent nach. Beim Dow Jones kam es in 70 seiner insgesamt 121 Jahre zu einem negativen September, hier ging es durchschnittlich um 1,03 Prozent nach unten.

 

Monats-Performance, US-Indizes

 

Beim deutschen Leitindex DAX ist die September-Schwäche sogar noch ausgeprägter. Hier beläuft sich das durchschnittliche Minus sogar auf 1,86 Prozent. Zum Vergleich: Der zweitschlechteste DAX-Monat ist der August mit einem Durchschnitts-Minus von gerade einmal 0,36 Prozent.

 

Handelskrieg und steigende Zinsen

Und nicht nur statistisch ist der September „gefährlich“, auch real birgt er in diesem Jahr zahlreiche Gefahren. Zu nennen ist hier nicht nur der Handelskrieg zwischen den USA und China, sondern auch die Sitzung der US-Notenbank Ende des Monats, auf der höchstwahrscheinlich erneut die Leitzinsen angehoben werden. Und die aktuellen Turbulenzen an den Devisenmärkten sind auch nicht gerade förderlich für die Aktienmärkte.

 

Verkaufen? Oder besser kaufen?

Aber zum einen gab es all diese Belastungsfaktoren auch schon im August – und der war in diesem Jahr bekanntlich ein guter Börsenmonat, zum anderen sollte man sich auch einmal ansehen, wie es denn statistisch um die nachfolgenden Monate bestellt ist. Tatsächlich folgen dem statistisch schwachen September vier Monate, die zu den besten Jahres gehören. Von Oktober bis Januar gibt es sowohl in den USA als auch beim DAX in der Regel die stärksten Kurszuwächse des Jahres.

 

Es macht also wenig Sinn, aus Angst vor einem vermeintlich schwachen September, seine Aktien ausgerechnet vor der besten Zeit des Jahres zu verkaufen. Im Gegenteil, der September sollte eher ein Monat sein, in dem man sich auf der Kaufseite engagieren sollte, wenn es denn wirklich zu nachgebenden Kursen kommen sollte. 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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