Alfred Maydorns tägliche Analyse – klar, konkret, kontrovers

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Rekordverlust vs. Top-Ergebnis - raus aus Tesla, rein in Volkswagen? 

Donnerstag, 02.11.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

noch vor wenigen Wochen, ja noch vor wenigen Tagen, war die Aktie von Tesla einer der größten Gewinner des laufenden Börsenjahres und das Papier von Volkswagen ein echter Flop. Kein Wunder, war doch VW die Diesel-Skandal-Aktie ohne richtige E-Auto-Strategie und Tesla auf dem besten Weg das erste Elektroauto in großen Stückzahlen zu produzieren und so den etablierten Autokonzernen vollends davonzufahren.

 

Allein an der Performance der Aktien von Tesla und VW in den zurückliegenden zehn Tagen lässt sich ablesen, dass etwas passiert sein muss. Denn während die Aktie von VW um rund zwölf Prozent zugelegt hat und mittlerweile auf dem Niveau von vor der Dieselkrise notiert, ist das Papier von Tesla um rund 15 Prozent eingebrochen und auf das niedrigste Niveau seit Mai abgerutscht.

 

Volkswagen (schwarz), Tesla (gelb), 10 Tage

 

VW topp, Tesla flop

Kein Wunder, denn während VW vor wenigen Tagen ein wirklich rundum gutes Quartalsergebnis vorlegen konnte – sofern man die Belastungen der Dieselkrise außen vorlässt – musste Tesla gestern den größten Verlust seiner Firmengeschichte vermelden. 16 Millionen Dollar hat Tesla in den Monaten Juli bis September verbrannt – und zwar täglich, wie ein Finanzmagazin ausgerechnet hat. Und die Massenproduktion des Hoffnungsträgers Model 3 wird erst in ein paar Monaten anlaufen statt wie geplant noch in diesem Jahr.

 

VW günstig, Tesla teuer

Die Tesla-Kritiker sehen sich bestätigt, die Massenproduktion kann Tesla also wie erwartet nicht. Und wenn Volkswagen mit Elektroautos so richtig ernst macht, dann werden sie ruckzuck den Markt erobern. Mit diesen Gedanken und dem Wissen, dass die Aktie von Volkswagen mit einem KGV von gerade einmal 6 ja noch immer außerordentlich billig und Tesla trotz der jüngsten Abschläge noch immer überteuert ist, ist klar, was zu tun ist: Raus aus den teuren Tesla-Aktien und rein in die Schnäppchenpapiere von Volkswagen.

 

Das Rennen ist noch lang

Kann man machen, ist aber vielleicht etwas zu kurz gedacht. Denn Volkswagen muss erst noch zeigen, dass man auch E-Autos auch in großen Stückzahlen produzieren kann – und vor allem muss man zeigen, wo man denn die hierfür nötigen Batterien herbekommen will. Und dass es bei Tesla zu Verzögerungen kommt und der Aufbau einer Massenproduktion viel Geld kostet, ist keine wirkliche Überraschung. Das Rennen um die Vorherrschaft auf dem Zukunftsmarkt Elektroauto ist noch lang – und noch lange nicht entschieden. Und noch ist der Vorsprung von Tesla so groß, dass man die eine oder andere Verzögerung locker wegstecken kann. VW indes muss sich daran messen lassen, ob man die vielen Ankündigungen der vergangenen Wochen und Monate auch umzusetzen weiß.

 

Ein paar Tage Aufholjagd bedeuten keinen Favoritenwechsel. Erst in etwa zwei Jahren wird sich zeigen, wer bei der Elektromobilität die Nase vorne hat. Ich würde weiterhin auf Tesla wetten, auch was die zukünftige Performance der Aktie betrifft.

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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