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Droht uns im Sommer 2017 das böse Erwachen?

Dienstag, 10.01.2017

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

zunächst einmal wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2017. Was die Entwicklung der Aktienmärkte betrifft, bin ich guter Dinge, dass wir ein sehr gutes Jahr vor uns haben. Mit dieser Einschätzung stehe ich zwar relativ allein da, aber genau das bestärkt mich noch in meiner Überzeugung. Sie wissen ja, zumeist passiert an den Märkten genau das, mit dem die wenigsten rechnen.

 

Und die überwiegende Mehrheit der Experten und Analysten erwartet ein maximal verhalten positives Jahr für Aktien. Bei einer Umfrage der FAZ bei rund 20 Banken, reichten die Prognosen für den DAX von 10.400 bis 12.300 Punkte bis zum Jahresende. Der Durchschnitt der Prognosen liegt bei 11.713 Punkten, was im Vergleich zum aktuellen Niveau gerade einmal einem Plus von mickrigen 1,4 Prozent entspricht.

 

Erst rauf, dann runter

Größter Pessimist ist Carsten Brzeski von der ING Diba. Seine DAX-Jahresendprognose liegt bei 10.400 Punkten. Das ist mit Abstand der niedrigste Wert, aber immerhin hat mal jemand Mut bewiesen. Und noch mutiger ist es, dass Herr Brzeski bis zur Jahresmitte zunächst einen Anstieg des DAX auf 12.100 Punkte vorhersagt. Die Erklärung für diese Achterbahnfahrt beim DAX ist einfach: Zunächst würde die „Trumpflation“ die Märkte befeuern, dann aber käme es in der zweiten Jahreshälfte doch noch zum „Morgen-danach-Effekt“, meint Brzeski. Es ließen sich eben längst nicht alle Träume von Herrn Trump realisieren.

 

Ganz ähnlich sieht es auch die Bank of America Merrill Lynch. Deren Experten formulieren ihre Prognose für 2017 nur deutlich dramatischer. Sie kündigen für die zweite Jahreshälfte einen Zusammenbruch („meltdown“) an den Aktienmärkten an, nachdem es zuvor einen 10-prozentigen Anstieg geben werde („melt-up“). Die Begründung für diese Prognose ähnelt der von der ING Diba. Mittlerweile seien einfach schon viele Trump-Faktoren in den Kursen „eingepreist“. Trump werde die Märkte nicht dauerhaft beflügeln können.

 

Trump ist nicht alles

Das mag sein, wenngleich ja bekanntlich auch schon vor seiner Wahl fast alle mit ihren Prognosen gründlich daneben lagen, was die Reaktion an den Märkten betraf. Aber ohnehin hat ein neuer Präsident die Märkte noch nie mehr als ein paar Wochen bewegt. Muss er ja auch gar nicht, schließlich gibt es ja noch jede Menge weiterer (und wichtigerer) Einflussfaktoren. Und die sehen weitestgehend wirklich gut aus: Starke Konjunkturdaten, leichte Inflation, wachsende Unternehmensgewinne und nur moderat steigende Zinsen. Und was vielleicht am allerwichtigsten ist: Eine wenn überhaupt nur leicht  positive Stimmung an den Märkten.

 

Niemand weiß, was für Überraschungen das neue Börsenjahr bereit hält. Sicher ist eigentlich nur eines: Auch in diesem Jahr wird die überwiegende Mehrheit der Prognosen nicht eintreffen. Und die Chancen stehen gut, dass wieder einmal alles vollkommen anders wird, als es die meisten erwarten.  

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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