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Chinesische Exporte brechen um 25 Prozent ein – raus aus China-Aktien?

Dienstag, 08.03.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

der Februar war kein guter Monat für die chinesische Wirtschaft. Die für das Land so wichtigen Exporte sind im Vergleich zum Vorjahr um 25,4 Prozent eingebrochen – so stark wie seit 2009 nicht mehr, dem Jahr der Finanzkrise also. In den Medien wird dieser scharfe Rückgang als „dramatisch“ oder „bedenklich“ beschrieben. Die Reaktion an den Börsen fällt indes eher moderat aus. Der Shanghai Composite Index ist zwar im Handelsverlauf zeitweise um fast zwei Prozent ins Minus gerutscht, hat aber letztlich sogar mit ein paar Pünktchen im Plus geschlossen.

 

Alles halb so wild

Tatsächlich besteht überhaupt kein Grund zur Sorge, denn der auf den ersten Blick wirklich dramatische Export-Einbruch hat eine ganz einfache und plausible Erklärung. Das chinesische Neujahrsfest fand im vergangenen Jahr ungewöhnlich spät statt, es begann erst Ende Februar. Das hat 2015 dazu geführt, dass der Großteil der im Vorfeld hohen wirtschaftlichen Aktivität in den Februar gefallen ist. Zudem lag ein Teil der Feiertage im März und die danach erst wieder langsam anlaufende Wirtschaft wirkte sich ebenfalls nicht negativ auf die Februar-Zahlen aus. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass die chinesischen Exporte im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent höher waren als im Vorjahr. Somit war es klar, dass es in diesem Jahr, in dem das Neujahrsfest wieder Anfang Februar stattfand, es zu einem kräftigen Rückgang kommen würde.

 

BYD stabil

Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie wichtig es ist, nicht nur die nackten Zahlen zu betrachten – vor allem wenn es um Veränderungen geht – sondern auch deren Hintergründe zu beleuchten. Also, letztlich ist alles halb so wild. Und deswegen hat es die chinesische Börse auch noch ins Plus geschafft. Und auch die Aktie von BYD etwa hat ihre Verluste deutlich minimiert. Kurz vor Handelsschluss in Hongkong notiert sie mit rund einem Prozent im Minus, was in Anbetracht der kräftigen Zuwächse in den vergangenen Tagen wirklich zu verschmerzen ist.

 

JinkoSolar im Aufwind

Also, natürlich sollte man jetzt keine China-Aktien verkaufen. Eher im Gegenteil, es gibt noch immer zahlreiche chinesische Aktien, die gerade günstig zu haben sind. Allen voran natürlich JinkoSolar. Aber hier wird es jetzt langsam wirklich Zeit. Gestern ging es in New York um weitere drei Prozent nach oben. Mit 24,05 Dollar hat die Aktie nur ganz knapp unter der 200-Tage-Linie geschlossen, die derzeit bei 24,28 Dollar verläuft. Hier fehlt wirklich nur ein kleiner „Schubser“ und es könnte zu einem echten Kursfeuerwerk kommen. Lange wird das wohl nicht mehr dauern.

 

JinkoSolar, in US-Dollar

 

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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