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Aktien-Absturz im August? – Dieser DAX steht heute schon bei 52.000 Punkten

Dienstag, 02.08.2016

Alfred Maydorn, Chefredakteur

 

Liebe Leser,

erinnern Sie sich noch an den August im vergangenen Jahr? Keine schöne Erinnerung was die Börse betrifft. Der DAX stürzte von knapp 11.500 auf nur noch 9.300 Punkte ab – ein Minus von satten 19 Prozent. Vor allem die Sorgen um das Wachstum in China hatten zu diesem massiven Einbruch geführt, aber auch die fallenden Ölpreise schmeckten den Börsianern damals überhaupt nicht. Und jetzt fällt der Ölpreis schon wieder und latent sind auch die Wachstumsprobleme in China noch immer vorhanden.

 

Hinzu kommt, dass der August auch historisch einer der schlechtesten Börsenmonate ist. Beim DAX bzw. den Vorgängerindizes ist der August seit 1959 mit einem durchschnittlichen Minus von 0,37 Prozent der zweitschlechteste Monat. Nur der September weist mit minus 2,01 Prozent eine noch miesere Performance aus.

 

„Verkaufe alles!“

Nicht besser sieht es in den USA aus. Dort ist der August beim Dow Jones – zumindest in den zurückliegenden 20 Jahren – sogar der schlechteste Börsenmonat mit einem durchschnittlichen Minus von 1,3 Prozent. Kein Wunder also, dass wieder zahlreiche Experten vor fallenden Kursen warnen. Am drastischsten ist dabei sicherlich der Ratschlag des Fondsmanagers und Aktiengurus Jeff Gundlach: „Verkaufe alles! Nichts hier sieht gut aus.“ Das Einzige, was man vielleicht behalten könne, sei Gold. Ansonsten böte sich ein „grauenhaftes Verhältnis“ von Chance und Risiko, so Gundlach. Und auch Goldman Sachs sieht kurzfristig wenig Chancen für weiter steigende Kurse und hat für die kommenden drei Monate Aktien auf „untergewichten“ heruntergestuft.

 

Dieser DAX gibt richtig Gas

Aber zurück zum DAX. Und zu geradezu unglaublichen 52.000 Punkten. Und das ist nicht etwa ein Traum von mir oder eine Prognose für das Jahr 2037, sondern das ist der heutige Stand des DAX – genauer gesagt des DAXplus Seasonal Strategy Performance-Index. Dieser Index wird seit 2005 von der Deutschen Börse veröffentlicht. Und er berechnet sich exakt wie der richtige DAX – mit einer kleinen Abweichung: Der Seasonal-DAX ist in den Monaten August und September nicht investiert. Und das Auslassen der beiden statistisch schlechtesten Börsenmonate hat sich seit dem DAX-Start Anfang 1988 zu einer stattlichen Überperformance summiert.

 

DAXplus Seasonal Strategy Performance-Index, in Punkten

 

Was tun?

Und jetzt? Alle Aktien verkaufen und alles rein in den Seasonal DAX. Keine gute Idee, denn dann kauft man automatisch auch Gurkenaktien wie die Banken, die Versorger oder die Deutsche Lufthansa, die nun wirklich niemand mehr haben will – ich zumindest nicht. Aber auch sonst macht es wenig Sinn, in Panik zu verfallen. Was weiterhin für den Markt spricht, ist die sehr seltene Kombination aus steigenden Kursen und einer sehr negativen Stimmung am Markt. Einen größeren Kurseinbruch mit Ansage habe ich in meinen fast 30 Jahren Börsenerfahrung noch nicht erlebt. Aber oft schon hat die Börse genau das gemacht, womit die wenigsten gerechnet haben.

 

Und dann gibt es noch einen echten Hoffnungsschimmer für dieses Jahr, dass ja bekanntlich ein US-Wahljahr ist. Und da ist der August seit 1980  nicht der schlechteste, sondern sogar der beste Börsenmonat des Jahres. Der S&P 500 hat in Wahljahren um durchschnittlich 1,5 Prozent zugelegt, bei der letzen Wahl im Jahr 2012 waren es sogar 2,0 Prozent.

 

Viele Grüße und viel Erfolg,

Ihr Alfred Maydorn

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