Liebe Leser,
ich hoffe Sie hatten eine entspannte Weihnachtszeit und sind sicher und gesund ins neue Jahr gerutscht. Damit haben wir auch schon gleich das Stichwort für den Jahresauftakt an den Finanzmärkten, denn die haben es mit dem „Rutschen“ doch etwas übertrieben. Um über vier Prozent sackte der DAX gestern ab und bescherte den Anlegern den schwächsten Jahresauftakt seit über 25 Jahren.
Die Gründe für den Fehlstart sind schnell gefunden – und es sind dieselben die auch schon im vergangenen Jahr immer wieder für Verunstimmungen an der Börse gesorgt hatten: Der schwache Ölpreis, die Sorge um steigende Zinsen und natürlich der erneute Kurseinbruch an den Börsen in China. Dort waren es weniger die schwachen Wirtschaftsdaten, die den Markt haben einbrechen lassen sondern vielmehr das ausgelaufene Aktien-Verkaufsverbot für Großaktionäre. Spielt aber auch letztlich keine Rolle was nun der Auslöser war, Tatsache ist, dass viele Anleger das Jahr mit sehr zittrigen Händen begonnen haben. Das muss kein schlechtes Zeichen sein. Im Gegenteil, vielleicht tut etwas Zurückhaltung zum Jahresbeginn sogar ganz gut.
2015 war alles anders
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Start des Börsenjahres 2015 als der DAX eine fulminante Rallye hinlegte und bis April um fast 3.000 Punkte auf sein bisheriges Rekordhoch von 12.390 Punkten in die Höhe geschnellt war. Was folgte, war eine mehrmonatige Abwärtsbewegung, die den Index wieder unter 10.000 Punkte drückte. Vielleicht läuft es in diesem Jahr andersherum: Die kalte Dusche gleich zu Jahresbeginn und dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung in Richtung Allzeithoch.
DAX, 1 Jahr
Ich bin jedenfalls voller Zuversicht für das Börsenjahr 2016. Sicherlich wird die Sorge um die Börse und das Wachstum in China immer wieder für Verunsicherung sorgen, aber mal im Ernst: Wie schlimm wäre es, wenn die chinesische Wirtschaft statt mit sieben nur mit fünf Prozent wachsen würde. Und auch zwei oder drei kleine Zinserhöhungen in den USA wären alles andere als ein Drama – zumal sie von den Marktteilnehmern ohnehin erwartet werden.
Darum werden Aktien 2016 steigen
Das wichtigste Argument für mich für steigende Aktienmärkte in diesem Jahr ist nach wie vor das Fehlen von Anlagealternativen. Im Jahr 2015 war auch erstmals seit langer Zeit nichts mehr an den Anleihemärkten zu holen – im Gegenteil, hier gab es sogar zum Teil erhebliche Verluste. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Und mit Gold oder anderen Rohstoffen war und ist das Geld verdienen ebenfalls schwierig bis unmöglich. Also bleiben letztlich nur Aktien. Ich bin wirklich gespannt, ob vielleicht in diesem Jahr das große Umschichten „Raus aus Anleihen, rein in Aktien“ startet. Der vollkommen verhagelte Jahresauftakt spricht nicht gerade dafür, aber das Jahr ist ja noch lang.
Viele Grüße und viel Erfolg
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